Flick verzichtet auf Straßenverlegung
In Anbetracht der massiven Proteste aus der Bevölkerung sei sie derzeit nicht bereit, das Projekt zu realisieren, ließ Flick in einem Brief an Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) wissen. „Ich gehe nun davon aus, dass die Projektrealisierung nicht stattfinden wird“, sagte Dörfler am Freitag vor Journalisten.
APA/Gert Eggenberger
Verlegung nur in Abstimmung mit Nachbarn
Flick will das Projekt nur mehr dann in Angriff nehmen, wenn alle betroffenen Anrainer und die Bevölkerung einverstanden ist. Die bisherige öffentliche Debatte sei „unqualifiziert“ und „nicht sinnstiftend“ geführt worden, erklärte Arnold Metnitzer, Berater der Familie Flick. Nun wolle man den Weg der „Deeskalation“ beschreiten. „Wenn diese Bemühungen Erfolg haben, ist Frau Flick bereit, das Projekt weiterzuverfolgen“, sagte Metnitzer.
Dörfler wollte Verlegung
Die Straßenverlegung hätte dem Land Kärnten viele Vorteile gebracht, meinte Dörfler. Unter anderem wäre ein Lückenschluss des Radweges am Wörthersee-Südufer möglich gewesen. „Leider war es nicht möglich, die Projektvorteile zu präsentieren“, so der Landeshauptmann. Die öffentliche Kritik habe sich letzlich nicht gegen ein Projekt, sondern gegen eine Frau gerichtet.
Medienereignis
Die Diskussion um das Flickgrundstück am Wörthersee und die Verlegung des Radweges ist in den letzten Tagen zu einem internationalen Medienereignis geworden. Die deutsche Bildzeitung brachte diese Woche einen Aufmacher vom Streit der Milliardärinnen Ingrid Flick und Heidi Horten und sprach von „Zoff am goldenen Gartenzaun“.
SPÖ begrüßt Entscheidung
In einer ersten Reaktion sagte SPÖ-Landesparteiobmann Peter Kaiser, er begrüße die Einsicht von Ingrid Flick. Dörfler hatt laut Kaiser in einer Regierungssitzung im Juli nur Teilinformationen zu dem Projekt bekannt gegeben und so die Zustimmung für das Projekt bekommen. Mit dieser undurchsichtigen Vorgehensweise sei Dörfler gescheitert, meinte Kaiser.
Grüne: Sieg der Vernunft
Auch Grünen-Landtagsabgeordneter Rolf Holub zeigte sich erfreut über die Tatsache, dass die Straßenverlegung auf der Wörhersee-Süduferstraße in Dellach vorerst nicht umgesetzt werde. Es sei ein „Sieg der Vernunft“, so Holub, der vor allem den engagierten Bürgerinnen und Bürgern dankt, die aufgestanden seien und gegen die Pläne protestiert haben.