Schicho-Konkurs: Ermittlungen eingeleitet

Der Masseverwalter des insolventen Villacher Autohauses Schicho schaltet die Staatsanwaltschaft ein. Es geht um Anzahlungen für Neuwagen und den Verkauf von Gebrauchtwagen kurz vor Konkurseröffnung. Es soll geklärt werden, wo das Geld geblieben ist.

Die Gläubiger seien aufgebracht, kommentierte Arno Ruckhofer vom Alpenländischen Kreditorenverband die Stimmung. In einer Gläubigerversammlung wurde jetzt der Beschluss gefasst, die Staatsanwaltschaft einzuschalten, da es um nicht nachvollziehbare Geldflüsse gehe.

Mehrere Hunderttausend Euro fehlen

Schicho war laut Ruckhofer einer der größten VW, Audi und Porsche Händler in Kärnten. Wird der Konkurs des Villacher Autohauses jetzt zum Kriminalfall? Ruckhofer sagte, wenige Tage vor Konkurseröffnung seien Anzahlungen von Kunden entgegengenommen worden. Diese Kunden haben die Fahrzeuge nicht bekommen, andererseits wurden kurz vor Konkurseröffnung Gebrauchtwagen im Wert von 300.000 Euro verkauft. Man prüft jetzt, wohin dieses Geld geflossen ist.

Es sei nicht bekannt, dass es um persönliche Bereicherung gehe, aber das Konkursverfahren sei im Anfangsstadium und der Insolvenzverwalter hatte noch nicht die Möglichkeit, alle Unterlagen zu sichten, so Ruckhofer.

Möglicherweise Konkurs verschleppt

Auffällig sei jedenfalls, dass diese 60 Gebrauchtwagen zu einem Zeitpunkt verkauft wurde, als die Firma bereits zahlungsunfähig gewesen sei, sagte Ruckhofer. Die Staatsanwaltschaft werde vermutlich ermitteln, es dürfte auch ein Sachverständiger bestellt werden, so Ruckhofer. Dieser solle feststellen, wann die tatsächliche Zahlungsunfähigkeit eingetreten sei. Unter Umständen sei das Insolvenzverfahren zu spät eingeleitet worden, sagte Ruckhofer.

Kunden könnten Geld nicht wiedersehen

Das Beispiel Schicho sei jedenfalls alles andere als förderlich für das Vertrauen, das Händler ihren Kunden eigentlich vermitteln sollten. Denn jene, die im guten Glauben Anzahlungen für Autos bei Schicho geleistet haben, werden ihr Geld nicht wiedersehen, glaubt Arno Ruckhofer. Denn die Hausbank behalte das Geld, um die Forderungen gegenüber Schicho zu reduzieren.

Bei dem Konkurs Ende August wurde die Überschuldung mit knapp 1,5 Millionen Euro angegeben. 80 Gläubiger sind betroffen.

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