„Flick-Straße“ muss noch warten

Der Verkauf eines Teils der Wörthersee-Süduferstraße an die Familie Flick könnte sich stark verzögern. Die Landesregierung stimmte dem Verkauf zu, nun muss sich aber der Landtag damit beschäftigten. Er könnte das Projekt kippen.

Albert Kreiner von der Infrastrukturabteilung der Landesregierung bestätige am Montag, dass der Landtag den Verkauf verhindern könnte. Bei der bestehenden Straße, die verlegt werden soll, handle es sich nämlich um Landesvermögen, dessen Verkauf vom Landtag beschlossen werden müsste. Ein Baubeginn der neuen Straße werde sich vor den Landtagswahlen aber nicht mehr ausgehen, denn es gebe noch kein fertiges Projekt.

Unruhe auch bei Anrainern

865 Meter lang ist das Straßenstück, das seit Wochen für Unruhe sorgt. Dieses Teilstück der Süduferstraße soll verlegt werden und künftig über einen jetzt bewaldeten Hügel verlaufen, weit weg vom Wörtherseeufer. 5,5 Millionen Euro wäre das der Milliardärin Ingrid Flick wert. So viel würde sie nämlich für die neue Straße plus Radweg, sowie für den Kauf der alten und dann überflüssigen Landesstraße ausgeben. Am Sonntag gab es dagegen vor Ort Bürgerproteste – mehr dazu in Bürger-Protest gegen Flick-Straße (kaernten.ORF.at, 23.9.2012).

Land: Baubeginn frühestens nächsten Sommer

Die Pläne sind schon relativ konkret, 6,50 Meter breit soll die neue Straße sein, zwischen dem Geh- und Radweg soll eine ein Meter breite Grünfläche entstehen und auch ein Tunnel nach dem neuesten Stand der Lärmschutz-Technik - wie es seitens der Familie Flick heißt - soll entstehen.

Das Projekt ist aber noch lange nicht fertig geplant, man sei derzeit in der Projektierungsphase, hieß es vom Land. Baubeginn könnte frühestens im nächsten Sommer sein. Nicht eingeplant sind dabei die möglichen Einsprüche direkter Anrainer, die das Projekt weiter verzögern könnten. Aber soweit wollen es die Bürgerinitiativen gar nicht kommen lassen. Sie sammelten bereits 1.300 Unterschriften und wollen weiter kämpfen.

Landtag muss beschließen

Wenn der Landtag mehrheitlich gegen den Verkauf stimmt, wäre theoretisch das Land Eigentümer von zwei Straßen - der alten und der neuen, denn die alte Straße darf nicht verkauft werden, so lange die neue nicht gebaut wurde. Und Ingrid Flick hätte dann eine nicht genutzte Landesstraße mitten auf ihrem Grundstück.

Link: