Kärntner Innovation: Wasser aus Luft

Eine revolutionäre Anlage hat ein Unternehmen aus Bad Bleiberg entwickelt. Sie können aus der Luft mit speziell angeordneten Glasflächen auf einem Container Wasser gewinnen. Damit wird es in Zukunft möglich sein, in der Wüste Wasser zu produzieren.

Es gibt zwar viele Dinge, die sich in Luft auflösen - aber nur wenige, die man aus Luft erzeugen kann. Das Kärntner Unternehmen Sico hat nun eine Anlage entwickelt, mit der es möglich ist, aus purer Luft Wasser zu gewinnen. Drei Jahre lang wurde daran getüfftelt.

Walter Nadrag, Geschäftsführer der Firma Sico, erklärt dazu: „Wasser aus Luft war ein Forschungsthema, das wir vor drei Jahren begonnen haben. Im Produkt ist sehr viel Glas enthalten. Das Wasser kann aus der Luftfeuchte herausgefiltert werden und auch in der Wüste verwendet werden. Wasser ist die Zukunft unserers Lebens. Wir hoffen, dass wir mit dem Produkt bald in Serie gehen können.“

6.000 Liter Wasser sind möglich

Noch ist die Entwicklungsphase nicht abgeschlossen. Es fehlen noch Werte, wie sich die Anlage in Winterzeiten verhält. In Zukunft ist es aber denkbar, einen Container, ausgestattet mit Solarzellen mitten in der Wüste zu platzieren, um so Wasser zu gewinnen und Trinkwasser aufzubereiten.

Alleine mit einem kleinen Testgerät können pro Tag rund 30 Liter Wasser gewonnen werden. Mit einem Container, der mit Glasplatten ausgestattet ist, schafft man sogar 6.000 Liter. Das Unternehmen hat dazu bereits ein weltweites Patent angemeldet, und besitzt für weitere Entwicklungen bereits 12 weitere, weltweite Patente.

Bei Sico ist ein Großteil des Unternehmens auf Forschung und Entwicklung ausgerichtet. Täglich wird an neuen Errungenschaften - nicht nur für die Halbleiter-Industrie gearbeitet. Innovationen spielen eine große Rolle. Unter anderem werden Produkte für die Halbleiterindustrie produziert, erklärt Nadrag. „Der Hauptpunkt ist die Entwicklung neuer Produkte. Diese Produkte werden in EU-weiten Forschungsprojekten entwickelt. Wir produzieren Quarzglas, Silizium und Keramik in reiner Form. Unsere Abnehmer sind die Automobil-, die Halbleiter- und auch die Raumfahrtsindustrie.“

Weltweiter Innovationsführer

Das Unternehmen beschäftigt rund 40 Mitarbeiter. Hauptrohstoff sind Quarzsteine. Sico ist nach eigenen Angaben derzeit weltweit der einzige Anbieter dieser Behältnisse, die bei der Leiterplattenerzeugung nicht wöchentlich gereinigt werden müssen. Sie ersparen der Industrie damit lange Stehzeiten.