Neuerlicher Auer-Welsbach-Prozess

In der Causa Auer-Welsbach beginnen kommende Woche die Finanzstrafverfahren. Wolfgang Auer-Welsbach wird beschuldigt, auch Steuern in Millionenhöhe hinterzogen zu haben. Wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Untreue wurde er bereits zu acht Jahren Haft verurteilt.

Wolfgang Auer-Welsbach büßt acht Jahre Haft in der Strafanstalt Karlau in Graz ab, für die Verhandlung am nächsten Dienstag wurde er bereits nach Klagenfurt überstellt. Auer-Welsbach wurde schuldig gesprochen, über viele Jahre Vermögen in großem Stil verschoben und rund 12.500 Genussscheininhaber geprellt zu haben. Die Anklage ging damals von einem Gesamtschaden von mehr als 400 Mio. Euro aus.

Den rund 9.000 Genussscheininhabern erkannte das Gericht jeweils 500 Euro zu, insgesamt 4,5 Mio. Euro. Auer-Welsbach meldete daraufhin Privatkonkurs an.

607.000 Euro Forderung

Auch die Finanz wartet noch auf ihr Geld. Unbestritten dürften 607.0000 Euro sein, um die es am Dienstag gehen wird. Dies sind Einkommens- und Körperschaftssteuer, die Auer-Welsbach als faktischer Geschäftsführer seiner beiden Liechtensteier Privatstiftungen Menoris und Sidonia hinterzogen haben soll. Geld, das er im Ausland für die Absicherung des Wohlstandes seiner Familie geparkt hatte.

Selbstanzeige von Auer-Welsbach

Auer-Welsbach war einer der ersten Österreicher, die Selbstanzeige erstatteten, aus Angst, dass ihre Namen auf einer umstrittenen, vom Staat gekauften, Steuersünder-CD aufscheinen. Die Summe von rund 600.000 Euro ist nur der Bruchteil der Lawine an Forderungen, die von der Finanz noch anrollen wird.

Die Anklageschrift ist schon fertig, wurde aber von Auer-Welsbach beeinsprucht. Demnach verlangt die Finanz rund 60 Mio. Euro vom Krumpendorfer Ex-Unternehmer für die Geschäftsjahre 2000 bis 2007. Allein für 2007 sind es 18 Mio. Euro. Die Rechtmäßigkeit dieser Forderungen wird, zum Unterschied zu den hinterzogenen Stiftungsabgaben, vom Beschuldigten betritten. Ob dieses Mammut-Verfahren noch heuer beginnen wird, steht noch nicht fest.

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