Pilze: Bergwacht hat „Hochsaison“

Nicht nur Pilzdiebe haben jetzt Hochsaison, sondern auch die Sondereinsatzgruppe der Bergwacht. Erlaubt sind zwei Kilogramm pro Person und Tag, weil aber etwa in Italien bis zu 70 Euro pro Kilo gezahlt werden, halten sich viele nicht daran.

Auf dem Grenzübergang nach Italien rechnen die wenigsten mit Pilzkontrollen - gerade deshalb stehen Josef Gangl und sein Team der Bergwacht dort und durchsuchen ein Auto nach dem anderen. Die Bilanz an einem Tag: 220 Kilogramm Eierschwammerl und Herrnpilze.

Vielen steht der Pilzdiebstahl ins Gesicht geschrieben

Gangl: „Die Ausbeute kann sich sehen lassen, wir haben in den letzten Tagen 300 Kilo beschlagnahmt und über 3.000 Euro an Sicherheitsleistung eingehoben. Wir achten besonders darauf, ob wir bereits bekannte Gesichter oder Autonummern entdecken und schauen bei geländegängigen Fahrzeugen darauf, ob sie schmutzig sind oder ob sich Körbe im Auto befinden. Vielen Pilzdieben ist auch im Gesicht anzusehen, dass sie etwas dabei haben“.

Gearbeitet wird mit allen Tricks

Szenenwechsel: Auf dem Weg zur Gerlitzen in Treffen bei Villach staut es sich bei einem Schranken, viele Urlauber wollen hinauf. Umso optimistischer sind die Männer der Bergwacht, bei der Rückfahrt ins Tal in den Autos Pilze für den Schwarzmarkt zu finden. Jürgen Misotitsch: „Es gibt alle möglichen Tricks: manche fahren mit zwei Kilogramm Pilzen herunter, um zu testen ob jemand da ist. Wenn niemand von uns dasteht, werden die restlichen Pilze geholt, die meist irgendwo am Waldrand deponiert werden“.

Wird ein Kofferraum geöffnet, werden die Männer der Bergwacht oft dort fündig, wo eigentlich das Reserverad verstaut sein sollte: „Dort lassen sich problemlos drei bis vier Kilo Pilze verstauen. Wir sind keine Mechaniker, Türverkleidungen können wir nicht entfernen – die Profis wissen schon, wo sie etwas verstecken können“.

500 Euro Strafe an Ort und Stelle

Wer glaubt, dass die Männer der Bergwacht nicht hart durchgreifen dürfen, der irrt. Nach einer Schulung von Polizisten sind sie auch befugt, bei Ausländern 500 Euro Strafe an Ort und Stelle zu kassieren. Werden Einheimische mit mehr als zwei Kilogramm pro Person erwischt, werden die Pilze beschlagnahmt - es folgt eine Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft.