Chlorgas: Unbekannte Gefahr in Bädern
Am Sonntag hat es in einem Hotel am Faaker See Chlorgasalarm gegeben. Fünf Urlauber, davon vier Kinder, mussten ins Krankehaus gebracht werden. Das Chlor war bei einem Ventil der Mischanlage des Hallenbades ausgetreten - mehr dazu in Chlorgas ausgetreten: Leichtverletzte (kaernten.ORF.at; 22.7.12).
Gefährliches Chlorgas
Chlorgas ist nicht nur giftig, sondern auch ätzend. Eingeatmet reizt das flüchtige Gas die Schleimhäute und kann zu Bluthusten und einer schweren Lungenschädigung führen.
Gefährlich sind solche Einsätze bei den 2.500 öffentlichen und gewerblich genutzten Bädern in Kärnten immer.
Am Faaker See haben die örtlichen Feuerwehren das Gelände um den Technikraum des Hallenbades großräumig abgesperrt und auf einen Spezialtrupp der Villacher Feuerwehr gewartet. Mit speziellen chemiefesten Anzügen und Atemschutz sind die Männer in den Technikraum gegangen.
Im flüssigen Zustand weniger gefährlich
In diesem Fall sei das Chlor flüssig und im Kanister gewesen - nur wenig davon sei ausgeronnen, sagte Harry Geissler, Chef der Villacher Feuerwehr. Trotzdem mussten fünf Gäste ins Krankenhaus.
Besonders gefährlich seien die Anlagen, die das Wasser direkt mit Gas aus Druckflaschen desinfizieren. Die würden aber zum Glück immer weniger, so Geissler.
Chlor ätzt sich durch Feuerwehr-Schutzausrüstung
Flüssiges Chlor ätzt sich mit Verzögerung auch durch die normale Schutzausrüstung der Feuerwehrleute. Das Gas ist schwerer als Luft - sinkt also zum Beispiel in Keller und Kanäle.
Läuft Chlor aus, muss es von der Feuerwehr verdünnt und abgesaugt werden, dann werden die Räume belüftet - eine langwierige Prozedur. So habe es beim Schwimmbad von Kirchbach vor einigen Jahren Tage gedauert, bis der Fehler in der Mischanlage gefunden war und das Bad wieder geöffnet werden konnte.