Schlangenopfer sucht nach „Täter“

In Fürnitz wurde letzte Woche ein Baupolier bei Arbeiten am Bahndamm von einer hochgiftigen Levanteotter gebissen. Laut Helga Happ, die jetzt gemeinsam mit dem Schlangenopfer nach der Giftschlange sucht, könnten sogar noch zwei Exemplare dieser asiatischen Schlangenart im Freien unterwegs sein.

Seit Montag sucht Reptilienexpertin Helga Happ am Bahngelände nach jener Levanteotter, die einen Baupolier gebissen und lebensgefährlich verletzt hat.

Biss Levanteotter

ORF Kärnten

Biss der Levanteotter endet oft tödlich

Der Mann wurde mit Muskelkrämpfen und Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht. Nachdem ihm ein Serum gespritzt wurde, besserte sich sein Zustand wieder. Für 40 Prozent der Menschen, die von dieser Schlangenart gebissen werden, endet die Begegnung hingegen tödlich.

Levanteotter

ORF Kärnten

Mutige Suche nach Giftschlange

Um weitere Zwischenfälle zu verhindern, sucht Schlangenopfer Josef Pregernig jetzt gemeinsam mit Reptilienexpertin Helga Happ nach dem Tier.

Schlangenopfer

ORF Kärnten

Josef Pregernig

Pregernig: „Es war auch für die Kollegen schwer, genau an dieser Stelle zu arbeiten, wo ich einen Tag vorher gebissen wurde. Man merkt es vielleicht, die extreme Hitze hier ist ein Paradies für Giftschlangen“. Es ist eine Suche, die viel Mut verlangt. Doch den hat Josef Pregernig offenbar. Der Baupolier arbeitete sogar noch weiter, nachdem er gebissen worden war. Erst, als das Gift in den Abendstunden seine Wirkung zeigte, begab er sich in ärztliche Behandlung.

Schlangen mögen Bahndämme

Dass sich Schlangen gerne auf Bahndämmen aufhalten, ist tatsächlich keine Seltenheit: Das steinige Areal und die hohlen Kabelkanäle sind beliebte Aufenthaltsorte der Tiere, bestätigt auch Christoph Posch von den ÖBB. „Hier in Villach Süd kann man schon fast täglich davon ausgehen - wenn die Mitarbeiter hier unterwegs sind, kann man die Schlangen oft von Schwelle zu Schwelle zählen“.

Sendungshinweis:

Kärnten heute,
26.06.2012

„Zwei Tiere könnten noch frei sein“

Das Exemplar, das sich in der Obhut von Helga Happ befindet, wurde von ihr vor vier Jahren in Fünritz gefunden. Ein Reptilienhalter soll das Männchen damals ausgesetzt haben.

Helga Happ

ORF Kärnten

Schlangenexpertin Helga Happ

Happ: „Es ist so, dass mit zugetragen worden ist, dass ein Terrarien-Freund in Kärnten drei dieser Tiere hatte - und plötzlich keines mehr hat. Daher ist der Verdacht begründet, dass noch zwei weitere Tiere frei sind“.

Diese sollen nun gefunden werden. An Giftschlangenhalter, die mit ihren Tieren überfordert sind, appeliert Happ, diese unter keinen Umständen auszusetzen, sondern sie in einem Reptilienzoo abzugeben.