Hypo: Prozess in München gegen Ex-Vorstände

In der Causa Hypo Alpe Adria blicken am Dienstag viele der Beteiligten mit Spannung nach München. Dort beginnt am Landesgericht der Zivilprozess gegen acht ehemalige Topmanager der Bayerischen Landesbank. Es geht um 200 Mio. Euro Schadenersatz.

Die BayernLB verklagte ihre komplette Ex-Vorstandsriege wegen der fatalen Übernahme der Hypo im Jahr 2007, es geht um 200 Millionen Euro Schadenersatz. Beim Auftakt des Prozesses schlugen die Richter der BayernLB allerdings einen Vergleich von 25 Mio. Euro vor.

Die Frage, um die es im Prozess geht: müssen Bankmanager für eine krasse Fehlentscheidung mit ihrem Privatvermögen geradestehen?

200 Millionen Euro Schadenersatz

Die jetzige Führung der BayernLB wirft den ehemaligen Vorständen vor, sie seien beim Kauf der Hypo 2007 „dilettantisch“ vorgegangen. Der Kaufpreis sei völlig überteuert gewesen, die Bank wurde zu wenig geprüft und Alarmsignale seien ignoriert worden, heißt es. Der Ex-Führungsriege mit den damaligen Bankchefs Werner Schmid und Michael Kemmer wird vorgeworfen, sie hätten einen Schaden von mindestens 200 Millionen Euro verursacht. Eine Summe, die die BayernLB jetzt im Zivilprozess zurückfordert.

Selbst im Erfolgsfall der Klage ist unsicher, ob die Bank das Geld erhalten würde. Denn ob die acht Ex-Manager über 200 Millionen verfügen, ist ebenso unklar, wie die Frage, ob ihre Versicherungen einspringen müssen. Die ehemaligen Vorstände werden beim Prozessauftakt nicht anwesend sein. Sie ließen sich alle entschuldigen.

Brisanter Prozess

Den Freistaat Bayern hat das Hypo-Abenteuer, bis zur Notverstaatlichung im Dezember 2009 insgesamt 3,7 Milliarden Euro gekostet. Von München aus wurden deshalb immer wieder mögliche Schadenersatzforderungen in den Raum gestellt, unter anderem gegen das Land Kärnten. Deshalb ist der beginnende Zivilprozess auch für die in Österreich an der Causa Hypo Beteiligten durchaus brisant.

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