Energiemix für Klagenfurter Fernwärme

Nach dem Nein des Umweltsenates zum Klagenfurter Nebelkraftwerk geht die Suche nach Alternativen los. Der Leiter der Umweltschutzabteilung des Landes, Harald Tschabuschnig sagte, es werde bei der Erzeugung von Wärme und Strom einen Energiemix geben.

Drei Varianten stehen in Klagenfurt im wesentlichen zur Wahl. Das sind eine Übergangslösung mit neuen Heizkesseln im alten Fernwärmewerk. Weiters ein neues, allerdings kleineres Gaskraftwerk, das auch Strom erzeugt. Oder ein Mix aus Gas- und Biomasseanlagen.

Mix wahrscheinlich mit Öl und Gas

"Wesentlich sei, dass das alte Werk mit Oktober 2015 zu gesperrt werden muss, sagte Harald Tschabuschnig, der Leiter der Umweltschutzabteilung des Landes. Das sei wegen der Emissionen ein ganz wichtiger Schritt. Künftig werde es einen Energie-Mix geben, mit Biomasse, Alternativenergien, auch Photovoltaik, aber wahrscheinlich auch mit Gas und Öl.

Auf die Frage, ob das alte Fernheizwerk sinnvoll mit zwei neuen Kesseln um 25 Millionen Euro erneuert werden könnte, sagte Tschabuschnig, das wäre vorstellbar, die Anlage müsse dann aber dem Stand der Technik entsprechen.

Biomasse muss aus Kärnten und Umgebung kommen

Bei der Energiegewinnung aus Biomasse müsse beachtet werden, dass die Biomasse aus Kärnten und aus der Umgebung kommt, hohe Emissionen durch weite Transportwege seien nicht vertretbar, sagte Tschabuschnig: „Ich gehe davon aus, dass mit Biomasse nur eine Basis an Energie erzeugt werden kann. Vor allem die Spitzen müssen mit Gas oder Öl abgedeckt werden.“

Ob für die Gaserzeugung auch das alte Fernheizwerk, nach einer Umrüstung in Frage komme oder ob ein neues Werk gebaut werden muss, hänge davon ab, welche Größe benötigt werde, sagte Tschabuschnig.

Tschabuschnig: Brauchen niedrige Fernwärme-Tarife

Entscheidend werde auch die Verfügbarkeit des Gases sein: „Durch eine neue Leitung aus der Steiermark hätten wir Gas verfügbar gehabt. Das wird nun offensichtlich nicht so sein. Daher wird die Gasknappheit in Kärnten in den nächsten Jahren weiter bestehen.“

Tschabuschnig sagte, es müssten nun alle Möglichkeiten einbezogen werden und für Klagenfurt eine wirtschaftliche Lösung umgesetzt werden, damit die Wärmetarife nieder bleiben: „Wichtig ist, dass sich die Bürger in Klagenfurt an die Fernwärme anschließen. Derzeit gibt es immer noch einige, die auf Grund der hohen Kosten nicht anschließen. Auf Grund der Feinstaubproblematik wären aber so viele Anschlüsse wie möglich notwendig, um die Luftqualität zu verbessern.“

Stromerzeugung könnte Kosten reduzieren

Neben der Wärmeproduktion sollte auch mit dem neuen Projekt Strom erzeugt werden, damit die Kosten niedrig gehalten werden können, sagte Tschabuschnig.

Kleinere Werke bis 100 MW könten auch ohne UVP errichtet werden, doch seien auch für solche Projekte Genehmigungsverfahren nötig. Bis zum Oktober 2015 müsse alles abgewickelt werden, machte Tschabuschnig auf den Zeitdruck aufmerksam.

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