Schlangenjäger wieder unterwegs

In Kärnten sind wieder Schlangenjäger unterwegs. Vor allem am Fuße des Dobratsch, in der Schütt, leben vom Aussterben bedrohte Arten wie die Hornviper.

Die unter Naturschutz stehenden Schlangen sind vom Aussterben bedroht. Sobald es wärmer wird, sind die Schlangenjäger unterwegs.

Helga Happ vom Reptilienzoo in Klagenfurt: „Jetzt ist Frühling, die Schlangen erwachen aus dem Winterschlaf. Sie haben jetzt ihre Paarungszeit, das heißt, sie sind unaufmerksam. Viele sind versammelt, und es ist leicht, sie einzufangen. Die Kärntner Hornviper ist gefragt, weil sie schon seit 1973 unter Naturschutz steht. Fangen und Handel sind verboten, und gerade daher ist sie teuer und gefragt.“

Schütt

Die Schütt im Gailtal liegt zu Füßen des Dobratsch und wurde durch den großen Bergsturz beim Erdbeben 1348 gebildet. Das Bergsturzgebiet aus Kalkstein ist ein Paradies für Reptilien und auch seltene Pflanzen. Das gesamte Gebiet steht unter Naturschutz.

Bergwacht ist wachsam

Bergwacht und Naturpark-Ranger sind wachsam und versuchen, die Tiere vor den Schlangenjägern zu schützen. Die Hornviper verdankt ihren Namen dem auffälligen kleinen Horn auf der Schnauze. Sie ist die größte heimische Giftschlange, aber übertriebene Angst ist fehl am Platz, sagt Helga Happ.

Denn der letzte tödliche Biss einer Hornviper wurde im Jahr 1926 registriert. Die Schlange ist eher träge und ruhig. Sie beißt nur, wenn sie sich bedroht fühlt.

Schütt, Dobratsch

ORF

Das Bergsturzgebiet verwaldet immer mehr, das nimmt Schlangen den Lebensraum

Jedes Jahr gibt es Fälle von Schlangenbissen, und da muss Helga Happ innerlich schmunzeln, denn es sind meist Schlangenjäger, die es erwischt: „Da muss ich schon lachen. Welcher Mensch greift eine Schlange an, wenn er sie nicht fangen will?“

Schütt verwaldet immer mehr

Seit 1973 steht die Hornviper unter Naturschutz, der Bestand hat sich dennoch extrem vermindert, sagte Happ. Schuld daran sind jedoch nicht die Schlangenjäger, sondern der Verlust ihres Lebensraumes. Denn auch die Schütt verwaldet immer mehr, so Happ. Die Tiere gedeihen am besten an trockenen, warmen und steinigen Sonnenplätzen.