Uni-Rektor: Einspruch gegen Abberufung abgelehnt

Der Rektor der Universität Klagenfurt, Heinrich C. Mayr, ist mit seinem Einspruch beim Wissenschaftsministerium gegen ein durch den Universitätsrat eingeleitetes Abberufungsverfahren abgeblitzt. Der Unirat habe in dem Verfahren keine Fehler gemacht.

Wegen eines Streits um eine Investition am Universitätsgelände hatte der Unirat im November 2011 die Abberufung des Rektors initiiert. „Es haben sich für ein aufsichtsbehördliches Einschreiten keine Gründe ergeben“, hieß es am Freitag aus dem Ministerium gegenüber der APA.

Seitens des Ministeriums wurde betont, dass es sich um eine reine Entscheidung über die formale Vorgangsweise handelte, nicht über Inhalte. Die Entscheidung bedeute somit nicht, dass sich das Ministerium in der Sache selbst der Ansicht des Universitätsrats anschließe, dass die angeführten Abberufungsgründe vorliegen oder dass eine Abberufung gerechtfertigt wäre.

Abberufung wird nun fortgesetzt

Die durch das „aufsichtsbehördliche Verfahren“ des Wissenschaftsministeriums unterbrochene Abberufung wird nun fortgesetzt. Der Unirat wird sich vermutlich bereits knapp nach Ostern zusammensetzen und noch einmal die Standpunkte von Mayr und dem Universitätssenat anhören.

Universitätsrat: Froh über Klärung:

In einer Aussendung des Universitätsrates heißt es, man sei froh über die Klarheit, dass die bisherigen Schritte rechtens seien. Das Abberufungsverfahren solle nun mit der formellen Anhörung des Rektors und des Senates fortgesetzt und zügig abgeschlossen werden.

Dass der Unirat von der Abberufung des Rektors noch abrückt, gilt als unwahrscheinlich. Die Entscheidung des Rates und die Begründung dafür müssten jedoch einer allfälligen höchstgerichtlichen Überprüfung standhalten, hieß es im Ministerium. Mayr könnte sich dagegen noch wehren, indem er sich an den Verwaltungsgerichtshof wendet.

Streit um Investition in ein Freizeitzentrum

Auslöser des Konflikts war die Investition in ein Freizeitzentrum zwischen Universitätsstraße und Lendkanal. Rektor Mayr beschloss gegen den Willen des Unirats zu investieren. Dieser sprach sich dafür aus, finanzielle Mittel - dem gesetzlichen Auftrag entsprechend - der Forschung und Lehre zugute kommen zu lassen. Rektor Mayr hatte trotzdem an seinem Plan festgehalten. Diese Drittmittel dürften aber nur von "Leitern einer Organisationseinheit’ eingeworben werden, zu denen der Rektor nicht zählt, so der Unirat. Der Streit gipfelte schließlich im November 2011 in der Einleitung des Abberufungsverfahrens gegen Mayr.

Mayr war Freitagvormittag für die APA ebenso wenig erreichbar wie Uni-Ratsvorsitzende Hertha Stockbauer.

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