Privatinsolvenz von Auer-Welsbach verschoben

Das Privatinsolvenzverfahren am Bezirksgericht Graz-West über Wolfgang Auer-Welsbach ist nach einem Wechsel in der Masseverwaltung auf Juni verschoben worden. 2.200 Forderungen wurden an Auer-Welsbach als Privatperson gestellt.

Masseverwalter Gerhard Brandl erklärte sich nach der ersten Gläubigerversammlung für befangen, da er auch für die AvW-Gruppe den Konkurs leite. Die nun mit dem Privatkonkurs beauftragte Grazer Kanzlei Scherbaum müsse sich erst in die Unterlagen einarbeiten, so Franz Blantz vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) am Dienstag.

Geschädigte warten noch

Eigentlich hätte das Verfahren in der kommenden Woche fortgesetzt werden sollen, doch der neuen Masseverwaltung müsse Zeit gegeben werden, um sich einzuarbeiten. Immerhin seien laut Blantz rund 2.200 Forderungen an Auer-Welsbach als Privatperson herangetragen worden.

Viele Geschädigte würden auch noch zuwarten, weil noch nicht klar ist, ob es überhaupt zu einer Quote kommen werde. Wünschenswert sei dabei, dass Auer-Welsbach freiwillig Zugriff auf das Geld in seinen Stiftungen gewähre, erklärte der Insolvenzexperte.

Blantz: „Wo sind 29 Mio. Euro?“

Nach derzeitiger Einschätzung, dürfte die Quote für die Gläubiger maximal ein Prozent betragen, da kaum Vermögenswerte des Kärntners bekannt seien. Interessant sei der Verbleib von 29 Mio. Euro, sagte Blantz. Überlegungen zur Einholung eines diesbezüglichen Zusatzgutachtens bestünden. Fraglich bleibe aber, ob das Geld überhaupt noch auftauche.

Auer-Welsbach sitzt in Karlau ein

Die AvW Gruppe AG und die AvW Invest AG sind seit Mai 2010 im Konkurs, der 55-jährige Auer-Welsbach wurde nach einem Geständnis zu acht Jahren Haft - unter anderem wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs und Untreue - verurteilt. Er sitzt seine Strafe in der Justizanstalt Graz-Karlau ab, weshalb auch beim Bezirksgericht Graz-West das Konkursverfahren eröffnet wurde.

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