Zeitung: AT&S streicht 20 von 135 Stellen

Der Leiterplattenhersteller Austria Technologie & Systemtechnik AG (AT&S) baut laut der „Kleinen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe) in Klagenfurt 20 von 135 Stellen ab.

Laut Christian Fleck, Geschäftsführer des Klagenfurter Werks, erfolgt der Abbau wegen der Anpassung von einem Drei- auf einen Zweischichtbetrieb. In Klagenfurt setzt AT&S jährlich zwischen 15 und 18 Millionen Euro um.

„Gefälligkeit gegenüber Land Kärnten“

„Der Standort in Klagenfurt ist für uns kein Geschäft. Wir tun dem Land eine Gefälligkeit. Aber wir sind nicht angetan, in Kärnten zu investieren“, sagte Aufsichtsratschef Hannes Androsch der Zeitung. AT&S halte das Werk nur noch wegen der „Verantwortung der Belegschaft und dem Industriepark (Klagenfurt, Anm.) gegenüber. Der bricht ohne AT&S zusammen.“

Verluste in Klagenfurt

„Das Verhältnis von Androsch zum Land Kärnten hat mit dem AT&S-Standort Klagenfurt nichts zu tun, die Mitarbeiter sehen das anders“, sagte Fleck dazu. Allerdings hat das Werk in Kärnten laut Firmenbuch zuletzt Verluste geschrieben. Schuld daran sei die Wirtschaftskrise, so Fleck.

Die Arbeitsverhältnisse mit den 20 betroffenen Mitarbeitern wurden einvernehmlich gelöst. Der Betriebsrat hat laut Fleck einen „Schutzschirm für alle gespannt, um soziale Härtefälle abzufedern“.

Produktion zurückgefahren

Die Klagenfurter Jahresproduktion von einseitigen Leiterplatten, die etwa in Fernsehgeräten, Mobiltelefonen und Autos eingebaut werden, wurde laut Fleck bereits von 300.000 auf 240.000 Quadratmeter zurückgefahren.

Neue Hoffnung für das Werk soll der künftige Einsatz seiner Leiterplatten in der LED-Technik bringen. „Da müssen wir aber auch schauen, wie lange dieser Markt in Europa zu halten sein wird, bevor wieder nach Asien verlagert wird.“ Ein Markt dafür tue sich derzeit aber auf.

Seit 2003 gehört der Standort Klagenfurt, zuvor ein Zulieferwerk für Philips und später die „AIK Electronics“, zu AT&S. Androsch hatte die AT&S mit jetzigem Hauptsitz in Leoben in der Steiermark, in den 90er Jahren aus der Voest herausgekauft und an die Börse gebracht. AT&S gilt als größter Leiterplattenhersteller Europas und unterhält Standorte in China, Indien und Korea.

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