Zentralmatura: Wenig Information, viel Angst

Wenig Information, aber viel Angst. Das ist derzeit die Grundstimmung bei vielen Schülern, Eltern und Lehrern, wenn es um die nahende „Zentralmatura“ geht. Bei Testschularbeiten - vor allem in Mathematik - hagelt es Nichtgenügend.

Schüler der sechsten Oberstufen-Klasse müssen sich umstellen: Um sie auf die neue Zentralmatura vorzubereiten, stellen einige Lehrer schon jetzt Mathematik-Schularbeiten nach dem künftigen Schema um.

Verständnis statt Auswendiglernen

Rechenaufgaben, die sich einlernen lassen, gibt es keine mehr. Jetzt ist gefragt, die mathematischen Vorgänge zu verstehen und zu erklären, wobei den Schülern auch Fragen mit mehreren Antwortmöglichkeiten gestellt werden.

Einheitliche Prüfungen ab 2013/14
Ab dem übernächsten Schuljahr, also 2013/2014, werden Maturanten österreichweit die selbe standardisierte Reifeprüfung in Deutsch, Englisch und Mathematik ablegen müssen. Das Ziel: Die Leistung von Schülern und damit die Qualität der Ausbildung sollen vergleichbar werden.

Viele Schüler verunsichert

Auch in der sechsten Klasse, die der Sohn von Beatrix Steiner besucht, endete diese Schularbeit mit einem Fiasko: „Von 25 oder 26 Schülern haben mehr als 20 ein Nichtgenügend geschrieben. Die Folge ist eine Verunsicherung der Schüler. Sie sind mit Fragen konfrontiert, denen sie in der Prüfungssituation mehr oder weniger fassungslos gegenüber stehen.“

Weiterbildung für Lehrer

Auch bei den Lehrern ist Verunsicherung spürbar: Die neue Form der Matura verlange auch eine neue Form des Unterrichts. Noch gebe es zu wenige Informationen, ist von Lehrern zu hören. Mit Weiterbildungsangeboten wollen Landesschulrat und pädagogische Hochschule gegensteuern.

Kritik an unterschiedlicher Prüfungsvorbereitung

Noch ist davon wenig spürbar, sagt Landes-Schulsprecher Philipp Warum: „Die Schüler haben vor allem in Mathematik das Problem, dass sie von ihren Lehrern sehr unterschiedlich darauf vorbereitet werden, worüber sie dann geprüft werden. Die Grundstimmung der Schüler ist von Angst und Unsicherheit geprägt.“

Test-Schularbeiten beim zweiten Anlauf meist besser

Die neue Matura werde nicht schwieriger, nur anders, sagt hingegen der Mathematik-Lehrer Gerhard Hainscho. Der Kärntner hat an die neue Zentralmatura mitentwickelt. Er steht dazu, die Test-Schularbeiten schon jetzt zu benoten.

Infoabend am 7.2. in Klagenfurt
Der Landesverband der Elternvereine veranstaltet am 7. Februar um 19.00 Uhr einen Infoabend an der Pädagogischen Hochschule in Klagenfurt.

„Meist fällt sie nur beim ersten Mal schlecht aus. Wenn man sie wiederholt, werden die Ergebnisse beim zweiten oder dritten Mal deutlich besser. Mir persönlich ist es auch so gegangen. Die erste Schularbeit, bei der wir versucht haben, ein neues System anzuwenden, war eine Katastrophe. Beim dritten Mal musste ich feststellen, dass es sich schon ausgeht: so viele ‚Sehr gut‘ hatte ich in meiner Karriere bei Schularbeiten noch nie. Ich denke, es ist vernünftig, jetzt damit zu beginnen“, so Hanscho.

Mehr Informationen sind aber in jedem Fall nötig, sagen Schüler, Lehrer und Eltern.

Streitkultur: „Sehr gut“ oder „Nicht genügend“

Um die neue Zentralmatura ging es am Montagabend auch in der Radio Kärnten-Streitkultur. Mehr...

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