Rosenkrieg um Glock-Imperium

Das Imperium des in Kärnten ansässigen Waffenindustriellen Gaston Glock könnte aufgeteilt werden: Nach der Scheidung von seiner langjährigen Ehefrau tobt laut Zeitschrift „News“ ein familieninterner Streit um Glocks Milliardenvermögen.

Glock ließ sich im Juni nach 49 Jahren Ehe von seiner Frau Helga scheiden und heiratete eine um 52 Jahre jüngere Villacherin. Der danach folgende Zwist könnte auch Auswirkungen auf die international renommierte Pistolenfirma haben: Wie die Zeitschrift „News“ berichtet, wird das Imperium des Ferlacher Waffenproduzenten Gaston Glock aufgeteilt. Im Aufteilungsverfahren geht es unter anderem um dutzende Immobilien mit einem Wert von über 100 Millionen Euro.

„Es geht um wirklich viel Geld“

Zudem wollen die Anwälte von Helga Glock noch Anteile an weitaus umfassenderen Vermögenswerten der Waffengesellschaft einfordern. Allein die Glock GmbH machte 2010 mehr als 31 Millionen Euro Bilanzgewinn. „Sie werden nicht überrascht sein, dass es um wirklich viel Geld geht“, wird Helga Glocks Berater Werner Obermüller zitiert.

Das Unternehmen produzierte laut „News“ bisher mehr als sieben Millionen Pistolen und erwirtschaftet Deckungsbeiträge von deutlich mehr als 1,5 Milliarden Euro.

Vermögensumschichtungen im Firmenimperium

Thema des Aufteilungsverfahrens sind auch Umbauten im Firmen-Imperium. Nach der Scheidung kam es laut „News“ zu massiven Vermögensumschichtungen im Firmen-Imperium. Obermüller brachte deshalb als Vertreter der Ex-Ehefrau Sachverhaltsdarstellungen bei der Rechtsanwaltskammer Kärnten und der Kammer der Wirtschaftstreuhänder Wien gegen Stiftungsvorstände von Glock ein. „Unredliche Stiftungsleitung“ ist darin einer der Vorwürfe. Den „leiblichen Nachkommen“ Gaston Glocks sei „bereits jetzt ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden“ zugefügt worden, heißt es darin.

Die Entscheidung in dem Familienzwist liegt nun beim Bezirksgericht Gänserndorf. Dieses hat laut „News“ ein Belastungs- und Veräußerungsverbot über Firmen- und Privatbesitz angeordnet.