Feinstaub: Auf Silvesterraketen verzichten

Die Feinstaubbildung wird durch den Verkehr, das Heizen aber auch durch Silvesterraketen begünstigt. Umweltlandesrätin Beate Prettner (SPÖ) appellierte am Dienstag an die Vernunft und rief dazu auf, heuer weniger Raketen und Kracher zu zünden.

Die Feinstaubbelastung sank zwar in den letzten vier Jahren in Kärnten, dennoch kommt es gerade in den Wintermonaten und bei Inversionswetter immer wieder zu Grenzwertüberschreitungen, vor allem im Klagenfurter Becken und im Lavanttal.

Begünstigt wird die Feinstaubbildung durch den starken Autoverkehr in den Städten und das Heizen, aber auch zu Silvester steigt die Belastung sprunghaft an. Ursache dafür sind die zahlreiche Feuerwerke, die in den Tagen um den Jahreswechsel abgeschossen werden. Laut Prettner gab es im Jahr 2010 acht Feinstaub-Überschreitungstage allein aufgrund von Silvesterknallereien.

Silvesterfeinstaub gefährlicher

Der Silvesterfeinstaub ist laut Experten zudem besonders gefährlich, da durch die Explosion sehr kleine Partikel entstehen. Der Qualm besteht größtenteils aus lungengängigem und giftigem Feinstaub, dazu Kaliumcarbonat, Schwefel, Sulfide, Sulfate und Oxide von Strontium und Lithium, Barium, Kupfer und Zink, Magnesium, Kalium, Aluminium, Eisen sowie Blei und Arsen, so Harald Tschabuschnig von der Umweltabteilung.

Viele Gemeinden weichen Gesetz auf

Grundsätzlich ist das Abschießen von Feuerwerkskörpern im verbauten Gebiet in Kärnten verboten. Allerdings gibt es Gemeinden, die dieses Pyrotechnikgesetz aufweichen und somit private Feuerwerke ermöglichen, sagt Umweltreferentin Beate Prettner. Ganz verbieten wolle man die Tradition, das neue Jahr mit einem Feuerwerk zu begrüßen, auch nicht. Doch gerade in den Feinstaubsanierungsgebieten St. Andrä, Wolfsberg, Ebenthal und Klagenfurt müsse dabei mit Maß und Ziel vorgegangen werden.

Daher appellierte Prettner am Dienstag an die Vernunft der Bevölkerung und rief dazu auf, heuer weniger Feuerwerkskörper abzufeuern. Die Bürgermeister, insbesondere an jene in ausgewiesenen Sanierungsgebieten, werden aufgerufen das bestehende Verbot im Rahmen des Pyrotechnikgesetzes nicht via Verordnung aufzuweichen.

Auch Lärm wird oft zur Belastung

Der Feinstaub sei nicht das einzige durch Silvesterknaller verursachte Umweltproblem, sagte Harald Tschabuschnig, der Chef der Umweltabteilung des Landes. Dazu komme noch der Lärm, der vor allem für ältere und kranke Menschen, aber auch für Tiere sehr belastend ist.

Bund soll Umstieg von Dieselfahrzeugen erleichtern

Aber nicht nur die Bevölkerung und die Länder sollten ihren Beitrag zur Feinstaubreduktion leisten, sagt Prettner, sondern auch der Bund. Er sollte zum Beispiel Anreize schaffen, dass Autofahrer von Dieselfahrzeugen, die nachweislich mehr Feinstaub produzieren als Autos mit Benzinmotoren, auf Fahrzeuge mit anderen Antriebsarten umstiegen, so Prettner.