Front gegen Kraftwerk wird breiter

Die Front gegen das geplante Gas-Dampfkraftwerk (GDK) in Ebenthal bei Klagenfurt wird immer größer, vor allem seit bekannt ist, dass das Kraftwerk kaum wirtschaftlich sein wird. Daher werden wieder mögliche Alternativen zum Gasdampfkraftwerk diskutiert.

Noch gibt es kein grünes Licht für den Bau des Gasdampfkraftwerkes in der Gemeinde Ebenthal, knapp an der Grenze zu Klagenfurt. Neben den Bürgerinitiativen und den Grünen mehren sich auch in der SPÖ und der ÖVP die Stimmen gegen das Kraftwerk. Vor allem seit der Verbund bekanntgegeben hat, dass das steirischen Kraftwerk Mellach, das als Referenzanlage für Klagenfurt dient, aufgrund des hohen Gaspreises kaum wirtschaftlich sein wird.

Umweltsenat muss entscheiden

Die Projektgegner haben den positiven Bescheid zur Umweltverträglichkeitsprüfung beim unabhängigen Bundesumweltsenat beeinsprucht, eine Entscheidung wird es aber erst in den nächsten Wochen geben.

Die Projektgegner hoffen, dass der Bescheid entweder negativ ausfällt oder dass es so viele Auflagen gibt, dass das Projekt - weil letztendlich zu unattraktiv - nicht realisiert wird.

Sanierung des alten Kraftwerkes gefordert

Für die Versorgung der Stadt Klagenfurt mit Fernwärme sei ein Projekt in der Größenordnung des geplanten GDK in Ebenthal nicht notwendig, argumentieren die Kraftwerksgegner. Das GDK sei in erster Linie für die Stromerzeugung und den Stromexport konzipiert, die Fernwärme für Klagenfurt wäre ohnehin nur ein Abfallprodukt.

Daher müsse man auf Alternativen setzen. Als Alternativen werden die Nutzung von dezentralen Biomasseheizwerken, die großteils bereits vorhanden und einsatzfähig sind, und die Sanierung des bestehenden Fernheizwerkes genannt.

ÖVP-Klubobmann gegen Neubau

Einer der Kraftwerksgegner ist ÖVP-Klubobmann Stefan Tauschitz, der sich damit gegen seinen Parteichef Josef Martinz stellt. Um das bestehende Feinherzwerk zu sanieren müsste in erster Linie eine neue Gasturbine eingebaut werden, sagt Tauschitz. Diese soll ohnehin bereits vor einiger Zeit gekauft und in der Steiermark zwischengelagert worden sein.

Mit diesem Konzept würde man die Wertschöpfung im Lande halten und sich nicht von Wladimir Putin und Russland, das derzeit zwei Drittel der in Österreich benötigten Menge an Gas liefert, abhängig machen, so Tauschitz. Immerhin mache der Gaspreis 70 Prozent der Betriebskosten eines Kraftwerkes aus. Eine Erhöhung des Gaspreises habe deswegen deutliche Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit eines solchen Kraftwerkes.

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