Herbst: Ein Mann für schwierige Fälle

Christof Herbst, der nun ein Gutachten zum Birnbacher-Honorar erstellen soll, gilt als brillanter Wirtschaftsjurist, als Mann für schwierige Fälle. Der Wiener Rechtsanwalt hatte immer wieder spektakuläre Mandate und Kontrollfunktionen.

Um die Jahrtausendwende hat er als Aufsichtsrats-Präsident in der Skandal geschüttelten Bank Burgenland aufräumen geholfen.

Vom Skylink bis zum Amstettener Inzestfall

Wenige Jahre später war er als Aufsichtsrat des Wiener Flughafens mit den explodierenden Skylink-Baukosten konfrontiert. Herbst übernahm als Troubleshooter für einige Monate die operative Führung des Unternehmens, um das Projekt in gesicherte Bahnen zu bringen.

Der breiten Öffentlichkeit ist Herbst als Anwalt der Opfer im Amstettner Inzestfall bekannt geworden. Das Mandat hatte er auf Wunsch des niederösterreichischen Landeshauptmannes Erwin Pröll (ÖVP) angenommen. Im BAWAG-Strafprozess hatte er einen einstigen Bankwirtschaftsprüfer verteidigt.

Rückkehr zum Verfassungsgerichtshof

Zu Beginn seiner Berufslaufbahn war der 51 Jahre alte Jurist Mitarbeiter am Verfassungsgerichtshof, heuer im Sommer kehrte er als Richter in dorthin zurück.

Berufliche Einschränkungen sind für Herbst, der auch schon als ÖVP-Justizminister gehandelt wurde, mit dem Höchstrichteramt kaum verbunden, wie man auch an dem aktuellen Gutachter-Auftrag sieht. Das Gesetz erlaubt Verfassungsrichtern, anderen Berufen und Tätigkeiten nachzugehen.