Angeblich Pädophiler war ein „Kinderscherz“

Eine überraschende Wende gibt es im Fall um die versuchten Kindesentführungen in Klagenfurt. Wie die Polizei nun herausfand, gab es den mysteriösen Mann nie - zwei Volksschulkinder gaben zu, sich den Vorfall nur ausgedacht zu haben.

Drei Anzeigen lagen bei der Klagenfurter Polizei gegen den unbekannten Mann auf, bestätigte Wolfgang Pittino vom Stadtpolizeikommando Klagenfurt noch zu Mittag. Zwei aus dem Stadtteil Wölfnitz und eine aus der Innenstadt.

Die achtjährigen Kinder hatten angegeben, ein Mann habe ihnen vor der Schule aufgelauert und habe versucht, sie in sein Auto zu locken. Der Mann habe sie auch kurz am Oberarm angefasst, gaben sie an.

Scherz mit ernstem Hintergrund

Die Polizei hatte einen möglichen Tatverdächtigen im Visier, doch bei weiteren Ermittlungen gab es Freitagabend eine Überraschung: Die Kinder gaben zu, dass sie sich den Vorfall nur ausgedacht haben.

Die angeblichen Vorfälle im Stadtteil Wölfnitz seien von zwei Kindern erdacht worden, so Pittino. Es existiere allerdings ein ernster Hintergrund: Im März sei eine Klassenkameradin von einem Unbekannten angesprochen worden. Nun hätten sich die Kinder offenbar gedacht, man könne diese Geschichte wieder aufleben lassen, meinte Pittino.

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Im dritten Fall habe sich ergeben, dass einem Mädchen in der Innenstadt ein „komischer Typ“ aufgefallen sei. Zu einer Berührung oder Ansprache sei es nie gekommen, erklärte der Polizist. Auch das in den Medien bereits mehrmals zitiertes weiße Fahrzeug habe es niegegeben.

„Wir gehen solchen Dingen und Hinweisen immer sehr genau nach“, betonte Pittino. Nach intensiven Ermittlungen hätten sich die aktuellen Fälle glücklicherweise „in Wohlgefallen aufgelöst.“