Mit dem Bummelzug durch das Valcellinatal
1906 war es, als die alte Straße, die „vecchia strada della Valcellina“, eröffnet wurde. Sie wurde erbaut, als im Tal das erste Wasserkraftwerk errichtet wurde.
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Bis in die 1990er Jahre war sie die einzige Verbindung von Montereale Valcellina aus bis nach Barcis. Autos sind heute hier keine mehr zugelassen - seit mehr als 25 Jahren ist sie für den Durchzugsverkehr gesperrt.
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Sightseeing auf der alte Straße
Nur der „Trenino della Valcellina“ ist heute noch auf Teilen der alten Straße unterwegs. Er führt Besucher - durch Tunnel und entlang des Cellina-Flusses - zu Aussichtspunkten inmitten des Naturparks der Friulanischen Dolomiten. Dieser gehört zum Weltkulurerbe der UNESCO.
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Wasseramsel sucht Schutz unter Wasserfall
Naturparführer Fabiano Bruna weiß über einen besonderen Schluchtenbewohner zu berichten: „Die Wasseramsel lebt am Boden der Schlucht. Sie heißt deshalb so, weil sie am Ufer des Wildbaches ihr Nest baut und auch hinter dem Wasserfall Schutz sucht.“
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Nervenkitzel auf der „Tibetanischen Brücke“
Über die Cellina-Schlucht führt die sogenannte Tibetanische Brücke, die besonders wagemutige Besucher - mit entsprechender Sicherung - überqueren können. Eine davon ist Schülerin Giulia Levantino: „Es hat Spaß gemacht, auch wenn ich es mir anderes vorgestellt hätte. Der Aufstieg ist mir viel leichter gefallen als der Abstieg. Man muss richtig aufpassen, weil die Felsen sehr rutschig sind.“
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Ihre Klassenkameradin Azerina Alibegovic erzählt, dass sie anfangs schon ein bisschen Angst hatte: „Ich habe soetwas noch nie gemacht, aber es war eine schöne Erfahrung.“
Im Frühjahr ist der Fahrplan noch eingeschränkt - während der Sommermonate aber ist der Bummelzug dann täglich unterwegs.
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Rundgang durch Barcis
Nach der Fahrt mit dem “Trenino della Valcellina” kann man auch noch den Ort Barcis entdecken. Die Gemeinde Barcis liegt nördlich von Pordenone und gehört zur gleichnamigen Provinz. An die 250 Menschen leben hier, sie werden Barciani genannt. 17 kleinere Ortschaften oder Weiler gehören zur Gemeinde, der Hauptort ist Barcis.
Daniela Paulon von der Gemeinde Barcis: „Barcis wurde 1944, während des Zweiten Weltkrieges, durch einen Brand stark in Mitleidenschaft gezogen. Nur wenige Häuser wurden wieder originalgetreu aufgebaut - wie der Palazzo Centi. Er geht auf das 17. Jahrhundert zurück.“
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Barcis-See lockt Freizeitsportler an
Anziehungspunkt für Besucher ist der Bacis-See. Inmitten unberührter Natur gelegen hegt er ein kurioses Geheimni, erzählt Maurizio Salvador vom Tourismusverband Barcis: „Der Lago di Barcis wurde in den 1950er Jahren künstlich angelegt. Während der Grabungsarbeiten bemerkten zwei Arbeiter einen besonderen Stein. Er unterschied sich von der Farbe und Form her von den anderen. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Meteoriten handelt. Er ist noch heute in einem Museum in der Provinz Belluno zu sehen.“
Sendungshinweis:
Servus Srecno Ciao, 14.4.2018
Noch liegt der Barcis-See in den letzten Zügen des “Winterschlafs”. Sobald es wärmer wird, zieht der See nicht nur Spaziergänger, sondern auch Wassersportler und Badenixen an. Zum Abschluss kann man in die “Osteria Ponte Antoi” einkehren. Früher, als die alte Straße noch unweit von hier vorbeiführte, war ein Besuch Fixpunkt für all jene, die von Montreal Valcellina hier herauf kamen.
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„Pitina col suf“: Wurstspezialität mit Polenta
Heute locken die Spezialitäten aus dem Valcellina Gäste aus der ganzen Region an, aber auch von weiter her. Seit mehr als zwanzig Jahren wird die Osteria von Familie Colussi betrieben.
Paolo ist der Küchenchef, unterstützt wird er von Primo Pezzin. Eines der typischen Gerichte ist die Pitina - ein Wurst, die mit allerlei Kräutern verfeinert wird. Im Valcellina herrscht der wilde Kreuzkümmel vor.
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Jeder Ort hat seine eigene Gewürzmischung
Paolo Colussi: „Die Ursprünge dieses Gerichts gehen weit zurück. Die Leute aus dem Tal versuchten auf diese Weise ihr Fleisch das ganze Jahr über haltbar zu machen. Die Pitina wird entweder roh als Aufschnitt serviert, oder in Butter angebraten mit Maiscreme - so entspricht es der Tradition.“
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Wild und Polenta sehr gefragt
Auch Wildgerichte - wie Hirsch- oder Rehragù, Frico und „formaggio salato“, also gesalzener Käse, stehen hier auf der Speisekarte.
Die meisten in der Osteria „Ponte Antoi“ verwendeten Fleischspezialitäten stammen aus hauseigener Produktion. Das Restaurant ist Dienstag abends und mittwochs geschlossen.