Immer mehr betrunkene Jugendliche

70 schwer betrunkene Kinder und Jugendliche sind 2015 im Klinikum Klagenfurt behandelt worden, allein in den Weihnachtsfeiertagen waren es sechs. Immer öfter greifen die Jugendlichen zu harten Getränken.

Die jüngste Alkohol- Patientin war im letzten Jahr 13 Jahre alt. Sechs schwer betrunkene Jugendliche wurden alleine während der Weihnachtsfeiertage in das Klinikum in Klagenfurt gebracht. Einige mussten auf der Intensivstation behandelt werden. Im Schnitt hatten die sechs Jugendlichen zwei Promille intus. Laut Ärzten steckt dahinter ein bedenklicher Trend: Die Jugendlichen greifen immer öfter zu harten Getränken und müssen dann intensiv-medizinisch behandelt werden.

Teils bewusstlos eingeliefert

Bewusstlos oder mit Heiz-Kreislauf-Beschwerden werden die Jugendlichen teils ins Krankenhaus gebracht, sagt Wilhelm Kaulfersch, der Leiter der Kinder und Jugendabteilung im Eltern-Kind-Zentrum des Klinikum Klagenfurt. Bislang konnten alle Jugendlichen wieder gesund entlassen werden.

Kaulfersch betont, dass die Eltern hier an ihre Vorbildwirkung denken müssen: „Wenn die Kinder sehen, dass die Eltern regelmäßig Alkohol konsumieren, ist es nicht verwunderlich, dass die Kinder ab zehn Jahren auch das eine oder andere Glas probieren.“ Auch der Gruppendruck spiele eine große Rolle: „Es gibt keinen Jugendlichen, der alleine Alkohol trinkt.“ Die meisten jungen Patienten sehen die Ärzte - zumindest im Zusammenhang mit Alkohol - nicht wieder. Kaulfersch: „Das war ihnen wohl eine Lehre.“