Rettungsaktion für Strand von Lignano
Fast sieht es aus wie ein riesengroßes Sandkastenspiel, was sich derzeit am Strand von Lignano abspielt: mehrere Bagger graben an verschiedenen Stellen im Sand tiefe Löcher und häufen den Sand zu hohen Hügeln auf, meterlange Rohrleitungen, die fast kleinkindhoch sind, führen vom Meer in Richtung Strand. Spiel ist das keines, sondern eine Rettungsaktion, um den acht Kilometer langen Strand von Lignano Sabbiadoro zu retten. Übersetzt steht „Sabbiadoro“ für „Goldsand". Gerade Familien mit kleinen Kindern schätzen den Strand des Badeortes an der Oberen Adria, weil der Strand flach ins Meer übergeht.
ORF/Liebminger
"Meer ‚schluckt‘ Teile des Strandes
Sturmfluten haben in den vergangenen Jahren rund 20 Meter des Badestrandes abgetragen, erklärt Magda Uliana. Sie ist die Verantwortliche der Infrastrukturabteilung der Regionalregierung Friaul Julisch Venetiens, die die Arbeiten an den Stränden koordiniert: „Das Meer ‚schluckt‘ durch seine Kraft Teile des Strandes. 35.00 bis 40.000 Kubikmeter Sand pumpen Schwimmbaggern aus dem Meer zurück an den Strand. In speziellen Behältern wird der Sand getrocknet und dann an jenen Stellen ‚ergänzt‘, wo die sogenannte Erosion stattgefunden hat.“
ORF/Liebminger
Pineta: Sand „verstopft“ Tagliamentomündung
In Lignano Pineta ist das Problem umgekehrt, erklärt Touristiker Giorgio Ardito: „Dort, wo der Tagliamento ins Meer mündet, sammelt sich im Laufe der Zeit mehr Sand an als den Besitzern von Booten lieb ist. Damit sie ungehindert fahren können, werden jedes Jahr zwischen 40.000 und 50.000 Kubikmeter Sand ausgebaggert.“
Auch den Sand aus der Tagliamentomündung bringen die Baggerschiffe einer Spezialfirma aus Oberitalien zu der Pumpstation im Meer. Dort wird er mit Wasser vermischt und über eine 250 Meter lange Rohr-Leitung an den Strand gepumpt. Die Gesamtkosten für die Arbeiten betragen eine Million Euro pro Jahr. Pünktlich zu Saisonbeginn sollen sie abgeschlossen sein.