Anrainer von Postverteilerzentrum verärgert
Von 5.00 bis 6.00 Uhr blockierten die Mitglieder einer Bürgerbewegung in Wernberg die Zufahrt zum Gelände des Postverteilzentrums. Es war ein stiller Protest - eine Stille, die sich die Anrainer auch für ihre Siedlung wünschen, sagt der Sprecher der Bürgerinitiative Gebhard Kircher: „Die Kinder können nicht mehr schlafen, ich habe in meinem Schlafzimmer 65 Dezibel gemessen. Es werden Verschubarbeiten durchgeführt, das reißt die Kinder aus dem Schlaf. Ältere Menschen können trotz Schlafmittel nicht schlafen.“ Die Gemeinde stehe hinter den Bürgern, so Kircher, es gebe Kompromisse. Man werde hier keine weiteren Proteste durchführen.
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Post reagiert mit Maßnahmen
Wenn der Schnee im kommenden Jahr wieder verschwunden ist, soll ein Lärmschutzgutachten im Auftrag der Gemeinde erstellt werden. Dazu soll es eine Messung im März geben und eine weitere sechs Wochen später. Die Kosten für das Gutachten werden von der Gemeinde Wernberg übernommen, so Bürgermeister Franz Zwölbar (SPÖ).
Das sei die Grundlage für weitere Lärmschutzmaßnahmen, die die Post zugesichert habe. Es habe eine Vorstandssitzung gegeben, dabei sei der Lärmgutachter bestellt. „Im Oktober wurde mir ein Maßnahmenkatalog übermittelt. Die Lkw-Lenker sind angehalten, beim Rückwärtsfahren den Piepser abzudrehen oder leiser zu machen. Das Lichtband, das nach Norden strahlt wird mit Jalousien verdeckt, die Kosten betragen 100.000. Sie reagieren.“
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„Wir wollen ein guter Nachbar sein“
Der Protest der Anrainer wurde ordnungsgemäß bei der Bezirkshauptmannschaft angemeldet und mit der Gemeinde abgestimmt. Verkehrsbedingte Verzögerungen gab es dadurch nicht. Von der Post hieß es, dass man die Proteste und Sorgen der Bürger ernst nehme. Sprecher David Weichselbaum sagte, es sei wichtig, nachhaltige Projekt umzusetzen. „Wir wollen in allen Städten und Gemeinden gute Nachbarn sein“. Man werde nötige Schritte einleiten.
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Bürger wollen sich vernetzen
Protestiert wurde österreichweit auch bei drei weiteren Verteilerzentren in Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol. Man wolle in Zukunft über die Bundeslandgrenzen hinweg noch enger zusammenarbeiten und gemeinsame Aktionen gegen die Lärmbelastung planen, heißt es von einem Sprecher einer anderen Bürgerinitiative.