Archivarin als Traumberuf und Berufung
Die 1987 Geborene ist Historikerin und studierte dazu noch Archivwissenschaft. Das Mittelalter ist zwar ihr Fachgebiet, aber sie kann sich sich auch für jedes andere Thema begeistern. Seit rund einem Monat arbeitet Katja Almberger im Kärntner Landesarchiv mit einem Bestand von 3.500 Ansichtskarten. Etwa 2.200 erfasste sie schon mit allen Details wie den Motiven oder der Herkunft.
Günter Klaus Schneider
Das Archiv als Kontrolle der Politik
Für manche wäre das sicher eine Arbeit, die sie nicht besonders spannend finden. Katja Almberger aber ist Archivarin mit Leib und Seele: „Mir macht es irrsinnig Spaß, man muss das wirklich mögen. Das Archivieren, das Erfassen, das Recherchieren, weil viele Orte in Kärnten kenne ich ja noch nicht, dabei lernt man auch viel.“
Günter Klaus Schneider
Alle Informationen werden in eine Datenbank eingetragen. Benutzer des Landesarchivs können rasch abfragen, welche Karten es zum Beispiel zu einem bestimmten Strandbad am Wörthersee gibt. Almberger sagt über ihr Berufsbild: „Für mich ist das jemand, der Kulturgut des Landes bewahrt und für die Öffentlichkeit und die Forschung bereitstellt. Und gleichzeitig jemand, der dafür sorgt, dass die öffentliche Verwaltung und Politik kontrollierbar werden. Denn es wird ja alles nachweisbar, wenn es zu uns kommt.“
ORF
„Tolle Arbeit“ für Schwesternschaft
Möglichst viel wissen und in möglichst vielen Bereichen arbeiten war schon immer ihre Devise. Besonders gerne erinnert sie sich an die Archivarbeit für die Schwesternschaft Caritas Socialis. Davor hatte sie keine Erfahrung im religiös-kirchlichen Archivbereich. Ihre Vorstellungen von Nonnen hätten nicht gestimmt, gibt Almberger zu.
Günter Klaus Schneider
Es sei eine tolle, aufgeschlossenen, tolerante Gruppe von Frauen gewesen. Sie habe auch noch ein zweites Archiv erschlossen, es sei eine super Zeit gewesen. Gegründet wurde die Schwesterngemeinschaft von Hildegard Burjan, die 2012 selig gesprochen wurde. Katja Almberger beschäftigte sich unter anderem intensiv mit ihrem Nachlass.
„Schockiert“ wie nett alle sind
Der gebürtigen Vorarlbergerin, die lange in Wien lebte, war immer klar, dass ein Ortswechsel notwendig werden würde, wenn sie in ihrem Traumberuf arbeiten will. In Kärnten fühlt sie sich allerdings sehr wohl. Im Vergleich zu Wien sei sie fast „schockiert“, wie nett hier alle seien.