Weniger obdachlose Jugendliche

Obdachlosigkeit unter Jugendlichen ist nach wie vor ein großes gesellschaftliches Problem. Über eine Notschlafstelle in Villach wird seit Jahren diskutiert, die Klagenfurter Einrichtung verzeichnete im Dezember erstmals weniger obdachlose Jugendliche.

Erfreulich waren die Reaktionen auf einen Spendenaufruf der Jugendnotschlafstelle (Juno) in Klagenfurt: Der Aufruf brachte so viele Kleider- Essens- und Sachspenden, wie nie zuvor. Juno-Leiter Walter Grazien: „Es war ganz, ganz toll was heuer für unsere Jugendlichen passiert ist. Wir kommen mit den Essensspenden und den Gutscheinen über das ganze Jahr und können unsere Jugendlichen adäquat verpflegen.“

Jugendlichen fehlt der Halt einer Familie

Derzeit bewohnen zwei Mädchen und sechs Burschen, zwischen 15 und 21 Jahren, die Juno. Das sind halb so viele Jugendliche wie sonst um diese Jahreszeit. „Wir haben vier Jugendliche die entweder einer Arbeit nach gehen oder bei der WIFI eine Lehre nachmachen, die sind aber noch nicht in der Lage, sich eine eigene Wohnung leisten zu können.“ Die meisten Jugendlichen seien auf einem guten Weg in ein normales Leben. Was aber allen fehle, sei der Halt einer normalen Familie, sagte Grazien.

Bei der Juno gibt es für die Jugendlichen nicht nur ein Dach über dem Kopf, es wird auch versucht, sinnvolle Beschäftigungen zu finden, um Drogenkonsum, Kriminalität und Gewalt hintanzuhalten. Im Frühjahr gibt es Arbeit in einer Fahrradwerkstatt, es wird auch wieder mit der Produktion von Planentaschen begonnen.

Juno Klagenfurt bekommt neue Gebäude

Für 2016 blickt der Juno-Leiter positiv in die Zukunft. Anfang Dezember wurde das Bauansuchen für die geplante neue Juno eingereicht. „Es ist eigentlich alles auf Schiene, das Bauverfahren läuft. Wir werden zwei Gebäude errichten, damit wir eine klarere Trennung zwischen Minderjährigen und jungen Erwachsenen haben. Dann haben wir auch separate Räumlichkeiten für Jugendliche, die mehr Schutzbedürfnis haben.“

Ende März soll die neue Jugendnotschlafstelle in Klagenfurt fertig sein. Im derzeitigen Standort in der Gabelsbergerstraße sollen dann Startwohnungen für Jugendliche eingerichtet werden. In Villach sind die Räumlichkeiten schon in der Marksgasse fixiert, der Start verzögert sich aber noch weiter.