Polizei fasste mutmaßlichen Mörder
Der Mann soll am Sonntag seinen 53-jährigen Nebenbuhler auf einem Parkplatz im Norden von Klagenfurt erschossen haben - 40 Stunden lang war der Mann dann bis zu seiner Festnahme auf der Flucht. Montagabend wurde das zweite Fluchtauto, ein weißer Suzuki Splash, das der Mann nach der Tat gestohlen hatte, in St. Ulrich gefunden. Um den Fundort wurde von der Polizei daraufhin ein Fahndungsring gezogen. Zufahrtsstraßen wurden gesperrt, die Ortschaft und ein angrenzendes Waldgebiet wurden die Nacht über mit Wärmebildkameras und einem Hubschrauber abgesucht. In der Früh wurde mit einer Intensivfahndung begonnen.
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Insgesamt drei Schüsse feuerte der mutmaßliche Täter auf sein Opfer ab, das ergab am Montag eine Obduktion der Leiche – mehr dazu in Opfer mit drei Schüssen getötet. Der Verdächtige, der im Besitz eines Waffenscheins ist, soll die gezielten Schüsse mit einer Faustfeuerwaffe abgegeben haben. Hintergrund des Mordes dürfte ein Beziehungsstreit sein. Das Opfer traf sich beim Schloss Mageregg mit einer Frau, laut Medienberichten die ehemalige Lebensgefährtin des mutmaßlichen Täters. Das Opfer, ein Versicherungsmakler aus Globasnitz, hinterlässt zwei erwachsene Kinder.
„Taktik des Zermürbens ging auf“
„Wir haben über Stunden sukzessive Fahndungsdruck auf den Flüchtigen aufgebaut, der letztlich von Erfolg gekrönt war. Die Taktik des Zermürbens ist voll aufgegangen“, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio. Die Fahnder fokussierten sich im Laufe der Ermittlungen auf Bezugspunkte im Leben des Mannes. Daher konzentrierte sich die Fahndung bald auf die Bezirke Klagenfurt-Land und Feldkirchen. Das erste Fluchtauto - ein BMW X3 - wurde bereits Sonntagabend gefunden - mehr dazu in - Mordalarm: Erstes Fluchtfahrzeug sichergestellt.
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Motor des Fluchtautos war noch warm
Als dann Montagabend das zweite Fluchtauto gefunden wurde, sei der Motor noch warm gewesen, schilderte der Polizeisprecher: „Damit war klar, dass sich der Mann in der Nähe aufhalten muss.“ Unter Einsatz eines Hubschrauber und der Sondereinheit Cobra sei in den folgenden Stunden der Druck so weit aufgebaut worden, dass dem Flüchtigen klar werden musste, dass eine weitere Flucht unmöglich sei. „Kurz vor 8.00 Uhr gab der Gesuchte schließlich widerstandslos auf“, sagte der Polizeisprecher. Der Mann ergab sich mit erhobenen Händen an einem Wegrand sitzend, die Waffe - eine Pistole - hatte er zuvor bereits einige Meter weit entfernt auf dem Boden abgelegt.
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Ermittlungen laufen
„Die weiteren Ermittlungen werden jetzt einige Zeit brauchen, der mutmaßliche Täter ist nach der langen Flucht sehr erschöpft“, so Dionisio. Über Motiv und Hintergründe der Tat wollte die Polizei aus taktischen Gründen vorerst nichts bekanntgeben. Es dürfte aber klar sein, dass das Motiv für die Bluttat in einer gescheiterten Beziehung liegt.
An dem Einsatz waren das Landeskriminalamt Kärnten, die Cobra, die Einsatzeinheit Kärnten, Diensthundeführer und sämtliche verfügbaren Streifen der Kärntner Polizeiinspektionen beteiligt. Ein bereits angedachter Einsatz von steirischen Kollegen war nicht mehr erforderlich.