Verstärkt Angebote für Flüchtlingsquartiere

Die Kärntner Gemeinden seien bereit, ihren Beitrag in der Unterbringung von Asylwerbern zu leisten, sagte Gemeindebund-Präsident Ferdindand Vouk. Private bieten dem Flüchtlingsreferat derzeit verstärkt Quartiere an, die aber erst geprüft werden müssen.

Am Stichtag Freitag sind 1.530 Asylwerber in Kärnten untergebracht, um 70 mehr als Anfang September. Trotzdem sinkt die Unterbringungsquote in Kärnten auf 86,6 Prozent, weil die Flüchtlingsströme nach Österreich insgesamt deutlich ansteigen. Acht bis zehn Betten müsste das Land pro Woche zusätzlich schaffen, nur um die Quote halten zu können, sagte die Leiterin des Landes-Flüchtlingsreferates, Barbara Payer.

Sie erhält im Moment wieder verstärkt Angebote von Privaten für mögliche neue Asylunterkünfte. Teilweise muss erst geprüft werden, ob die Häuser tatsächlich als Flüchtlingsquartiere geeignet sind. Teilweise gibt es auch schon Kontakt mit den betroffenen Gemeinden. In den kommenden Tagen und Wochen seien Gespräche mit den Bürgermeistern und Gemeindevorständen geplant, sagte Payer.

Vouk: Humanitäre Krise zu bewältigen

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) will die Kommunen stärker in die Pflicht nehmen. Je tausend Einwohner soll es vier Asylwerber geben, diese Faustregel steht zumindest im Raum. Kärntens Gemeindebund-Präsident Ferdinand Vouk zeigte sich gesprächsbereit: „Momentan müssen wir eine humanitäre Katastrophe bewältigen, die Menschen bangen um ihr Leben. Sie müssen flüchten. Wir werden als Gemeinden einen Beitrag leisten, wir wollen nur eingebunden werden und nicht wie bei den Schließungen der Polizeiinspektionen ein Diktat von oben haben.“ Für Vouks eigene Gemeinde Velden mit rund 8.700 Einwohnern würde Mikl-Leitners Faustregel gut 30 Flüchtlinge bedeuten. Das sei schaffbar und machbar, so Vouk. Bisher gibt es in Velden noch keine Asylunterkunft. Die Quartiere verteilen sich derzeit ja auf nur 29 der 132 Kärntner Gemeinden.

Die Bevölkerung müsse auch rechtzeitig über neue Unterkünfte informiert und aufgeklärt werden, sagte Vouk. Er fordert auch einen Kärntner Flüchtlingsgipfel, an dem neben dem Land und den Gemeinden auch Kirchen, Caritas, Diakonie und das Bundesheer teilnehmen sollten.

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