Konkurse: Arbeitnehmer forderten 5,6 Mio. ein

539 Kärntner Arbeitnehmer haben in den ersten drei Monaten dieses Jahres ihre Jobs durch Insolvenzen ihrer Arbeitgeber verloren. 5,6 Mio. Euro an ausständigen Zahlungen wurden vom Insolvenz-Entgelt-Fonds eingefordert, eine Erhöhung um 400.000 Euro.

Laut Presseaussendung der Arbeiterkammer Kärnten am Donnerstag sei die Höhe der nicht bezahlten Löhne und Gehälter heuer stark gestiegen. Über 5,6 Millionen Euro im ersten Quartal stehen knapp 5,2 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres gegenüber, obwohl die Zahl der betroffenen Mitarbeiter gesunken sei, so der Leiter des Insolvenzschutzverbandes für ArbeitnehmerInnen (ISA), Werner Gansl. Waren es im ersten Quartal 2013 noch 983 Personen, die der ISA betreute, so sind es heuer 496 Fälle.

AK gegen Kürzung des Entgelt-Fonds

Einerseits waren viele langjährige Mitarbeiter mit langen Kündigungsfristen und Abfertigungsansprüchen betroffen, andererseits trafen die Pleiten viele Arbeitnehmer mit gutem Einkommen. Dazu kommen Arbeitnehmer, die schon Monate vor der Insolvenz des Unternehmens keine Löhne und Gehälter erhalten hatten. Es dauert durchschnittlich zwei Monate, bis Geld vom Insolvenz-Entgelt-Fonds (IEF) fließt, meist sei die Zeitspanne kürzer, so die AK. Werner Gansl sagte, eine Soforthilfe wäre oft nötig, sei beim Land aber noch nicht spruchreif. Gansl rechnet für das zweite Quartal mit hohen Ansprüchen aus dem Konkurs der Zeitung KTZ. 30 Arbeitnehmer sind betroffen.

Der Kärntner AK-Präsident Günther Goach lehnt den Plan der Bundesregierung, die Arbeitgeberbeiträge für den Insolvenz-Entgelt-Fonds zu kürzen, deshalb strikt ab. Bisher zahlen die Arbeitgeber 0,55 Prozent der Lohnsumme in den Fonds ein, das Regierungsprogramm sieht aber eine Senkung auf 0,45 Prozent vor.