Spirituelle Hilfe durch Hagiotherapie

Fakenews, Terrorbedrohung, Kriege und Wirtschaftskrisen stellen die Menschen vor neue Herausforderungen, Probleme und Ängste. Hagioassistenten begleiten Menschen auf spiritueller Ebene, damit sie zurück in ein glückliches Leben finden.

Viele suchen bei Schwierigkeiten beruflicher oder privater Natur Hilfe bei Ärzten, Psychologen und alternativen Heilmethoden. Seit etwa 25 Jahren gibt es die Hagiotherapie, bei der die Menschen eine etwas andere Art der Hilfestellung bekommen. „Hagios“ steht für „heilig“ und „Therapie“ steht für „Unterstützung“. „Es geht um die heiligen Bereiche in unserem Leben. Jedem von uns ist etwas heilig. Es kann das Leben sein, die Liebe, die Verbindung und das Verbunden-Sein“, erklärt Stella Maria Urbas. Sie ist Allgemeinmedizinerin mit dem Zusatzfach Arzt für psyschotherapeutische Medizin.

Sendungshinweis:

„Radio Kärnten Mittagszeit“, 4.5.17

„Ich habe eine Ausbildung in Psychotherapie gemacht in Richtung Verhaltenstherapie oder -medizin. Die Hagiotherapie ist das, wofür mein Herz brennt“, erklärt sie. Seit 25 Jahren beschäftigt sie sich auch mit der Hagiotherapie und absolvierte bereits beim Gründer, dem kroatischen Theologen Tomislav Ivancic, Seminare.

Geist und Seele im Mittelpunkt

Hagioassistenten versuchen Menschen zu unterstützen, die Ängste und Nöte haben. Der Unterschied zwischen Psycho- und Hagiotherapie ist, dass es bei Letzterer vor allem um den Geist gehe: „Wir sind ja Wesen von Körper-Seele und Geist. Die Hagiotherapie unterscheidet genau zwischen Geist und Seele.“ Letztere sei im Sinne der Therapie als „innerirdischer“ anzusehen, während der Geist den Menschen vom Schöpfer eingehaucht wurde. Dabei geht es auch um den Glauben an Gott und ob man zu ihm eine Verbindung hat.

Urbas sagt, der Hagioassistent selbst solle schon an Gott glauben und mit ihm verbunden sein. Die Therapie sei aber für alle Menschen offen. „Wenn jemand keinen Zugang zu Gott hat, hat er vielleicht einen philosophischen Zugang zum Sein oder Dasein. Er sieht, dass dieses Sein auch Eigenschaften hat. Wenn er mit diesen Eigenschaften in Kontakt und verbunden ist gelingt sein eigenes Leben besser“, so die Therapeutin.

Mängel werden aufgefüllt

Am Beginn der Therapie schaut der Hagioassistent, warum der Mensch leidet, bis eine Diagnose erstellt werden kann: „Wir schauen, wo ein Mangel besteht. Die Hagiotherapie hat viel damit zutun, dass man sagt, im Geist gibt es nicht eine Krankheit, sondern einen Mangel. Diesen versucht man dann aufzufüllen.“ Wenn es beispielsweise einen Mangel an Liebe gebe werde mit Hilfe der Meditation versucht, durch Wahrnehmung in der Natur die Verbundenheit in der Liebe wieder aufzufüllen.

Stella Maria Urbas bringt ihre Erfahrungen als Hagioassistentin auch in ihrer psychotherapeutischen Arbeit ein. „Wenn jemand aus voller Überzeugung Hagioassistent wird kann er das nicht irgendwann abschalten. Das fließt einfach in sein Leben und seine Gespräche ein.“ Da die Menschen sehr verschieden sind, arbeitet sie mit unterschiedlichen Methoden, um Zugang zu ihnen zu bekommen und zwar mit Gesprächen, Körperarbeit, Verhaltenstraining und Meditation zur Therapie.

Link: