Luftigster Beruf Klagenfurts: Türmer

Türmer ist ein Beruf, den viele bereits ausgestorben glauben. Der 33-jährige Marc Jammer ist seit vier Jahren Türmer auf dem Klagenfurter Stadtpfarrturm und beweist damit das Gegenteil. Er hat Klagenfurts luftigsten Arbeitsplatz.

Ab Mai verbringt Marc Jammer den Tag 45 Meter über den Klagenfurtern und öffnet denjenigen die Tür, die es über die 225 Stufen hinauf schaffen. Er geht diesen Weg oft bis zu zehn Mal pro Tag.

Sendungshinweis:

Stadt-Land; 30. Mai 2016

Jammer holt die Besucher unten ab und begleitet sie über die enge Wendeltreppe hinauf. Vor allem jüngere Besucher schnaufen oft sehr, so Jammer, während ihn Ältere oft verblüffen und ohne Probleme hochsteigen. Manche haben auch Höhenangst, das bemerken sie aber erst, wenn sie schon auf dem Turm sind.

Türmer Klagenfurt

ORF/Peter Matha

Arbeitsplatz mit Aussicht

Interessante Einblicke von oben

Das Türmerzimmer bietet eine prächtige Aussicht über die Altstadt von Klagenfurt. Sechs Monate verbringt Jammer hier von Montag bis Freitag. Er sieht in Dachböden, Dachgeschoßwohnungen, manche winken ihm beim Sonnenbaden zu. Mehr will Jammer nicht verraten, aber so mancher Pentouse-Besitzer ist genervt von den Touristen, die vom Turm aus buchstäblich bis ins Schlafzimmer schauen können.

Türmer Klagenfurt

ORF/Peter Matha

Als Türmer beschäftigte er sich auch mit der Geschichte „seines“ Turms. Die Stadtpfarrkirche wurde von 1692 bis 1706 errichtet, der letzte Türmer war eine Frau: „Helene Reichelt hat bis 1966 hier gewohnt und sechs Kinder großgezogen.“ Auch diese Geschichte erzählt Jammer seinen Besuchern. Manchmal zeigen sich auch die Turmfalken.

Türmer Klagenfurt Turmfalken

Marc Jammer

Ein Turmfalke kommt zu Besuch

Türmer waren immer Feuerrufer

Ab und zu macht Marc Jammer genau das, wofür seine Vorgänger auf den Turm geschickt wurden: „Der Türmer hat vor allem Feuer melden müssen, auch das ist schon ein paar Mal passiert. Vor Jahren hat ein Hotel am Wörthersee gebrannt, die Feuerwehr hat mir gar nicht geglaubt, dass ich das von hier erkennen konnte. Sie haben sich aber später telefonisch gemeldet und gesagt, Klagenfurt hat wieder einen ‚Feuerrufer‘“.

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