Der Golfplatz als Naturschutzgebiet
Ein Golfplatz ist nicht nur eine Sportanlage, sondern ein komplexer Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sagt der Biologe Andreas Kleewein. „Man muss nur genau hinsehen. Dann kann man hier viel mehr Natur finden, als anderswo.“ Zuvor waren die Golfplätze oft landwirtschaftlich intensiv genutzt, durch die Sportanlagen wurden neue Lebensräume für Tiere geschaffen.
ORF/Daniel Math
Heimat für Feuersalamander und Kröte
So wurden die elf Kärntner Golfplätze mittlerweile zur neuen Heimat für viele Tiere. Vor allem weil sie meist von Misch- und Fichtenwäldern und Hecken ummantelt sind. „Das bietet für Tiere verschiedenste Lebensräume“, so Biologe Kleewein. Kaninchen und Hasen etwa fühlen sich hier wohl, die Hecken sind ein beliebter Brutplatz für verschiedene Vogelarten. Auch Obstbäume finden sich auf so manchem Golfplatz, eine Paradies für Vögel und Insekten.
Sendungshinweis:
MIttagszeit, 19. April 2016
Sogar Amphibien, die in Kärnten auf der roten Liste der geschützten Arten stehen, finden auf so manchem Golfplatz eine neue Heimat, etwa der Feuersalamander und die Erdkröte. „Diese Tiere sind wirklich etwas Besonderes“, schwärmt der Biologe.
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Auszeit von der Jagd
Aber auch für viele Pflanzenarten bieten die Golfplätze Platz. Poa badensis, Wiesenrispe, Weidelgras, Festuca-Sorten – das Rasengrün ist vielfältig an Grassorten. Für das Grün und die Abschlagflächen werden dazu noch unterschiedliche Sorten verwendet, sagt Head-Greenkeeper Sepp Hartweg vom Golfplatz in St. Veit. Das Grün der Golfplätze sei eben keineswegs ein „grüner Asphalt“, statt Monokultur herrsche hier Artenvielfalt, so Biologe Kleewein.
Ein Golfplatz sei ein ökologisches Habitat, ein geschützter Lebensraum für Tiere, wie etwa den Mäusebussard, sagt auch Green-Keeper Sepp Hartweg: "Die Tiere werden vielleicht manchmal durch den Spielbetrieb gestört, aber sie werden hier nicht gejagt. Hier kann das Haserl einfach Haserl sein.“
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