Streitkultur: Immer mehr jugendliche Raucher
Immer mehr Kärntner Jugendliche greifen zum Glimmstängel. „22 Prozent der 15-Jährigen rauchen regelmäßig“, sagte Barbara Drobesch-Binter von der Suchtberatung des Landes. Vor allem angesichts der Tatsache, dass das Rauchen in Österreich unter 16 Jahren verboten sei, „ist das alarmierend“. Bei den 17-Jährigen würden in Kärnten schon 30 bis 33 Prozent regelmäßig rauchen. Österreich liegt bei den jugendlichen Rauchern damit im europaweiten Spitzenfeld.
Ätere Freunde helfen beim Zigarettenkauf
Doch woher bekommen unter 16-Jährige Zigaretten, wo es doch für sie verboten ist, Tabakwaren zu kaufen? Nicht von den Trafikanten, betont Fachgruppenobmann Harald Pichler. Es gebe zum Beispiel die Ausweiskontrolle und den Zugangsschutz an den Automaten. Häufig würden sich die unter 16-Jährigen ihre Zigaretten von älteren Freunden besorgen lassen, so Schülervertreter Alexander Lagger. Lagger meint, man müsse Eltern, Freunde und Mitschüler in die Pflicht nehmen, nicht allein die Trafikanten.
Sendungshinweis:
Radio Kärnten Mittagsjournal,
18. Jänner 2016
COPD oder Lungenkrebs, das seien nur zwei der durch das Rauchen ausgelösten Krankheiten, sagte Lungenfacharzt Othmar Haas. Die beste Vorbeugung sei, erst gar nicht mit dem Rauchen zu beginnen. Wer einmal begonnen habe, der könne nur schwer wieder aufhören, laut Statistiken schaffe das nur ein Drittel.
Neue Kampagne des Landes
Die Kärntner Gebietskrankenkasse und das Land wollen mit einer Anti-Raucher-Kampagne gegensteuern – mehr dazu in Kärnten sagt Rauchen den Kampf an. Für die Kärntner Gebietskrankenkasse kosten rauchende Patienten Millionen, das stehe fest, wie hoch die Zahl ist, könne allerdings nicht seriös gesagt werden, hieß es. Der Schwerpunkt soll auf Beratungen in den Gemeinden liegen. Ziel der gemeinsamen Kampagne von Krankenkasse und Land ist es, das Nichtrauchen als Norm in der Gesellschaft zu etablieren.