ÖVP zu EU-Wahl: Pro-EU-Kurs fortsetzen
Beim Pressegespräche war der Kärntner ÖVP-Obmann Martin Gruber nicht dabei, er war schon auf dem Weg nach Wien zur Sitzung des Bundesvorstands. Das Ibiza-Video, der Rücktritt von Vizekanzler Heinz-Christian Strache, die Neuwahl-Ankündigung - all das sei bei Wahlkampf-Veranstaltungen am Wochenende natürlich Thema gewesen. Aber nicht so dramatisch, wie man meinen könnte, so die Kärntner ÖVP-EU-Spitzenkandidatin Claudia Wolf-Schöffmann: „Ich bin zuversichtlich, dass Sebastian Kurz uns aus dieser Lage pro europäisch führen wird.“
Eine Mitverantwortung von Kurz für die Regierungskrise verneint Wolf-Schöffmann. Andere Parteien hätten 2017 den Kurs von Kurz nicht mitgehen wollen, die Freiheitlichen seien dafür bereit gewesen. „Wenn jeder Gedanken lesen könnte, wie sich Menschen entwickeln, wäre jede Entscheidung einfacher. Im Nachhinein ist man gescheiter als zuvor.“
Wandertag zu EU-finanzierten Projekten
Bei der EU-Wahl setzt Wolf-Schöffmann den Schwerpunkt auf die Jugend und ihre schulische Ausbildung. Es brauche mehr Bewusstsein für Europa als nicht selbstverständliches Friedensprojekt. Sie könne sich etwa einen Wandertag für Lehrer zu EU-finanzierten Projekten in Kärnten vorstellen: „Wenn ich ein Projekt selber erlebe, kann ich besser darüber berichten. Im Rahmen der Lehrerfortbildung könnte man den Kollegen die Erfahrung bieten.“ Sie könnten dies dann an die Schüler weitergeben.
2014 war die ÖVP bei der EU-Wahl in Kärnten mit 20 Prozent knapp hinter den Freiheitlichen auf Platz drei gelandet. Diesmal rechnet Wolf- Schöffmann mit einem „deutlichen Plus“. Auf der ÖVP-Bundesliste steht sie auf Platz zehn, Meinrad Höfferer auf 33. Wegen des ÖVP-internen Vorzugsstimmensystems hätten aber alle Kandidaten die selben Chancen ins EU-Parlament einzuziehen, sagte Landesgeschäftsführerin Julia Schaar.