Verlegung des Wochenmarktes regt auf

Die Verlegung des Wochenmarktes von der Draulände in die Villacher Innenstadt sorgt für Unmut. Viele Standbesitzer kündigen an, nicht mehr weitermachen zu wollen, wenn der neue Marktplatz in drei Jahren fertig sein soll. Die Stadtpolitik will die Innenstadt beleben.

Die Standler sprechen von „Bocksprüngen“ des Marktreferenten Christian Pober (ÖVP). Er habe noch vor ein paar Wochen davon gesprochen, den Marktplatz großzügig erweitern zu wollen, sogar mit Kinderspielplatz, und gleich neben der bestehenden Markthalle, hätten auch der Spezialitätenmarkt und der Biomarkt einziehen sollen.

Streit um Wochenmarkt Villach

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Standler und Kundschaft sollen gegen die Verlegung des Wochenmarktes sein

Viele Standler wollen aufhören

Von diesen Plänen will der Marktreferent jetzt überhaupt nichts mehr wissen, zeigt sich der Obmann des Wochenmarktes, Norbert Kuglitsch enttäuscht, ein politischer Deal im Hintergrund wird vermutet. „Wenn man die Kundschaft befragt, die sind ja auch nicht dafür. Sie sagen, bleiben wir doch hier, hier ist es am schönsten, am besten. Unserer Meinung nach ist es unverständlich, dass man einfach von hier wegzieht. Viele haben gesagt, dass sie aufhören. Wenn ich die Innenstadt beleben will, kann ich es hier genauso machen, wie 150 Meter weiter“.

Streit um Wochenmarkt Villach

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In dieses ehemalige Hotel soll die neue Markthalle einziehen

Markthalle und Wohnungen in ehemaligem Hotel

Verlegt werden soll der Wochenmarkt auf den Kaiser-Josef-Platz in ein ehemaliges Hotel, das sich im Umbau befindet. Gekauft wurde es kürzlich von einem Investmentmanager. Im Erdgeschoss soll die neue Markthalle und oben Wohnungen errichtet werden. Dass sich die Preise dann für die Standler in der Halle ändern werden, sei auch absehbar. „Einige Standler haben sich bei mir gemeldet und wollten den Marktrefernten sprechen, aber er ist überall nur durchgehuscht. Ich will bei der Arbeit eigentlich keine Diskussion, da müsste man sich schon an einen Tisch sitzen“, so Kuglitsch.

Streit um Wochenmarkt Villach

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Marktreferent Christian Pober (ÖVP)

Stadtrat Christian Pober (ÖVP) sagt, es sei notwendig gewesen, einen ersten Schritt zu setzten, oberstes Ziel sei die Innenstadtbelebung. „Wir reden hier über circa 1.500 Quadratmeter Hallenfläche, die wir jetzt nicht zur Verfügung haben. Das ist am neuen Standort möglich. Wenn man zum Beispiel in der alten Markthalle ein Kinderspieleland hat, dann hat man auch für Jungfamilien Anreize in die Stadt zu kommen. Man muss natürlich schauen, wie man mit einem Gesamtkonzept, die Menschen auch zu den anderen Plätzen in der Stadt hinbewegt“, so Pober. Ob sich aber der Umzug für die Standler des Wochenmarktes in zwei Jahren rentieren wird, bezweifeln viele.

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