Umstellung auf E-Busse kostet 150 Mio. Euro

Klagenfurt will in den kommenden Jahren alle Dieselbusse auf abgasfreie Elektrobusse umstellen. 150 Millionen Euro würde die Umstellung kosten. Ohne Unterstützung von Bund, Land und EU ist das nicht finanzierbar. Der Bund sagte Mittel aus der Nahverkehrsmilliarde zu.

65 Linienbusse sind momentan in der Landeshauptstadt im Einsatz. 64 davon fahren mit Diesel, die jährlich im Schnitt 4.000 Tonnen CO2 ausstoßen. Seit sechs Jahren ist auch ein Elektrobus im Einsatz, der allerdings nicht den ganzen Tag durchfahren kann, die Akkus müssen zwischendurch immer wieder aufgeladen werden. Geplant ist, dass in den kommenden 15 Jahren in ganz Klagenfurt 88 Elektrobusse unterwegs sind, für die Dieselbusse wäre dann Endstation.

Ohne Unterstützung nicht möglich

Eine Umstellung, die zwar zur Erreichung der Klimaziele beiträgt und den CO2-Ausstoß verringert, die sich aber die Stadt Klagenfurt nicht leisten kann, sagt Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ): „Ohne finanzielle Unterstützung des Landes und des Bundes ist so eine Umstellung nicht denkbar, weil wir reden hier von 100 Millionen Euro aufwärts.“

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sagte der Stadt Klagenfurt nach einem Gespräch vor wenigen Tagen Mittel aus der geplanten Nahverkehrsmilliarde zu, so Mathiaschitz. „Er hat gesagt, dass das Vorgehen, wie wir es in Klagenfurt haben wollen, von seiner Seite her unterstützt wird.“

E-Busse im Zehnminutentakt

Das Klagenfurter Konzept sieht vor, dass künftig die 88 Elektrobusse öfter die Linien bedienen. Anstatt wie jetzt im 20 bis 30-Minuten-Takt würden künftig die Busse dann im Zehn-Minuten-Takt fahren. Deshalb müsste auch die Anzahl der Busse steigen, heißt es. Zusätzlich muss ein Ladenetz aufgebaut werden. Geplant sind unter anderem Andockstationen bei den Haltestellen, aber auch Oberleitungen bei einzelnen Strecken, damit die Busse während der Fahrt aufgeladen werden können. Jener E-Bus der Stadtwerke in Klagenfurt ist übrigens bisher der einzige Linienbus in Kärnten, der mit Strom fährt.

Team Kärnten: Takt verbessern

Gemeinderat Klaus Jürgen Jandl vom Team Kärnten Klagenfurt sagte in einer Reaktion, die Absicht der Umstellung sei zu begrüßen, allerdings seien zunächst der Taktverkehr und die Linien zu verbessern. Klagenfurt liege an letzter Stelle der Nutzung des Öffentlichen Verkehrs, so Jandl, das liege am nicht attraktiven Netzplan, langen Wartezeiten und veralteten Informationshinweisen in Bussen und an Haltestellen.

Link: