Dienst nach Vorschrift beim Roten Kreuz

Beim Roten Kreuz könnte es in nächster Zeit zu einem Streik kommen, bereits ab Juni rechnet die Gewerkschaft mit Dienst nach Vorschrift. Hintergrund sind fehlende Zuschläge für Nacht- und Sonntagsarbeit.

Die Gewerkschaft argumentiert, dass man seit Jahren über die Zulagen für die hauptamtlichen Mitarbeiter verhandle und vom Präsidium hingehalten werde. Fünf bis sechs pro Stunde für Nachtdienste und sechs Euro pro Stunde am Sonntag werden gefordert. In einem aktuellen Brief an Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy wird um eine Unterschrift bis Ende des Monats gebeten, andernfalls gelte Dienst nach Vorschrift für die hauptamtlichen Mitarbeiter.

Maßnahmen könnten auch noch verschärft werden

Gewerkschaftsvorsitzender Hermann Lipitsch sagte, Dienst nach Vorschrift heißt, dass Bedienstete pünktlich in die Arbeit kommen, ihre Pausen genau einhalten und in der Freizeit Anrufe nicht beantworten. Niemand wolle, dass Unfallopfer zu Schaden kommen. Sollte das Rot-Kreuz-Präsidium nicht einlenken, müsse es eben die Krankentransporte an eine andere Organisation auslagern. Man werde ja sehen, wie sich das Rote Kreuz verhalte, man könne die Maßnahmen auch verschärfen.

Die Gewerkschaft sagt, das Rote Kreuz habe nicht, wie vereinbart, alle Unterlagen zur Prüfung ihrer wirtschaftlichen Situation einem Wirtschaftsprüfer des Landes übergeben. Das sei aber nötig, damit eine Finanzspritze für die Zulagen beschlossen werden könne, bestätigt Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Man brauche nicht nur Teilrechnungen, sondern alle Zahlen, um beurteilen zu können, was nötig sei.

Prettner bietet sich als Mediatorin an

Prettner hofft auf eine Einigung zwischen Gewerkschaft und Rot Kreuz Präsidium. Sie gehe nicht von einer Eskalation aus und meine, dass es zu einer Einigung kommen werde. Sie könne als Mediatorin agieren. Präsident Ambrozy ist im Ausland und wollte aktuell nicht zu diesem Thema Stellung nehmen. Er sagte nur soviel, sollte es zu einem Streik kommen, liege das in der Verantwortung der Gewerkschaft.

Der Gewerkschaftsvorsitzende Herman Lipitsch sagte dazu: „Der Herr Präsident braucht nur ein Angebot auf den Tisch legen. Wenn ihm fünf Euro zu viel sind, soll er ein Angebot auf den Tisch legen, dann können wir darüber verhandeln. Nichts dazu zu sagen, ist für mich zu wenig“. Gerhard Köfer vom Team Kärnten fordert das Rote Kreuz auf, die Zulagen für die Mitarbeiter zu bezahlen. Die Zahlungen seien gerechtfertigt, es dürfe hier nicht zum Streik kommen.

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