Doppeldeckerbus schlitterte gegen Stall

In Reisach im Gailtal (Bezirk Hermagor) ist am Sonntagnachmittag ein voll besetzter Doppeldeckerbus von der Gailtal-Bundesstraße (B111) abgekommen und gegen einen Stall geprallt. Es gab drei Leichtverletzte, viele Passagiere stehen unter Schock.

Von der Rettungsleitstelle Kärnten wurde am Sonntag kurz nach 16.00 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall mit einem Doppeldeckerbus auf der B111 gemeldet. Ein 49-jähriger Buslenker aus Krefeld musste im Zuge eines Überholmanövers auf Höhe von Reisach in der Gemeinde Kirchbach im Gailtal stark bremsen. Auf der mit Schnee bedeckten Fahrbahn geriet der Reisebus ins Rutschen und drohte umzustürzen - verhindert wurde das durch ein altes Stallgebäude: Der Bus kam in Schräglage am Fahrbahnrand zum Stehen. Auch der Anhänger kippte nicht völlig um.

Businsasse Carsten Studt schilderte den Moment des Unfalls: „Es hat gerumpelt, also bin ich aufgewacht. Dann ist der Bus auch schon auf die Seite gekippt.“

Viele Passagiere unter Schock

Im Bus befanden sich 76 Personen. Dieser gehört zu einem deutschen Reiseunternehmen mit Sitz in Leverkusen. Für die Einsatzkräfte wurde Bezirksalarm ausgelöst. Den 60 Feuerwehrleuten gelang es mit schwerem Gerät den Bus zu stabilisieren und die Insassen zu bergen. Die Arbeiten gestalteten sich zunächst schwierig, sagte Einsatzleiter Heimo Ramsbacher von der Feuerwehr Kirchbach.

Mehrere Businsassen wurden wegen erlittener Schocks vom Kriseninterventionsteam behandelt. Zumindest drei Personen wurden leicht verletzt; eine davon wurde mit Schnittverletzungen ins LKH Villach gebracht, zwei weitere wurden ambulant behandelt.

Die Reisegruppe war von München nach Triest unterwegs, von wo aus die Reisenden auf ein Kreuzfahrtschiff gehen sollten. Am Abend hieß es vom Roten Kreuz, dass sie die Nacht in einem Hotel verbringen werden.

A10: Zwei Verletzte bei Pkw-Kollision

Die Bundesstraße (B111) blieb für mehrere Stunden gesperrt. In vielen Teilen Kärntens herrschten am Sonntag teils winterliche Fahrverhältnisse. Zu einem Unfall kam es auch auf der Tauernautobahn (A10) auf Höhe Feistritz an der Drau.

Um 15.35 Uhr kam es beim Pkw eines 54 Jahre alten Mannes aus Feldkirchen aufgrund eines Motorschadens zu starker Rauchentwicklung am Motorrad. Ein hinter dem Wagen fahrender 71-jähriger türkischer Pkw-Lenker verringerte daraufhin die Geschwindigkeit. Eine 72-jährige Autolenkerin aus Deutschland übersah dies und kollidierte mit dem Heck des vor ihr fahrenden Wagens. Die Lenkerin erlitt dabei schwere, ihr Beifahrer, ein 48-jähriger Serbe, leichte Verletzungen. Die Rettung brachte beide ins LKH Villach.

Die Fahrspur Villach war während der Aufräum- und Bergearbeiten für den gesamten Verkehr gesperrt. Im Einsatz standen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Feistritz/Drau und der Autobahnmeisterei.

Murenabgang am Loiblpass

Auf dem Loiblpass ging auf slowenischer Seite in Grenznähe eine Mure ab, welche die Straße verschüttete. Auf der Website einer slowenischen Zeitung waren die großen Felsbrocken zu sehen. Slowenien-Reisenden wurde geraten, über den Karawankentunnel auszuweichen. Laut ÖAMTC bleibt der Loiblpass voraussichtlich bis Dienstag gesperrt.

Von winterlichen Fahrverhältnissen betroffen waren unter anderem auch die Wurzenpass Straße (B109), die Weißensee Straße (B87), die Nassfeld Straße (B90), die Gailtal Straße (B111) und die Plöckenpass Straße (B110). Auch auf untergeordneten Straßen, vor allem in Bezirk Villach-Land, blieb der Schnee liegen. Der ÖAMTC empfiehlt, von Fahrten mit Sommerreifen abzusehen.

Verkehrsservice

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Schneefälle bis Montag möglich

Am Sonntagabend sollen die Niederschläge abklingen. Laut dem Meteorologen Albert Sudy von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik könne er vereinzelt auch bis Montagvormittag anhalten: „Der Schwerpunkt ist im Bereich der Karnischen Alpen. Dort werden noch 25 bis 30 Liter erwartet. In Schnee umgelegt bedeutet das, dass oberhalb von etwa 1.000 Meter bis zu 25, 30 Zentimeter dazukommen können.“ Die Strömung drehe dann auf Nordwest - im Großteil Kärntens sollte es bis zum Feiertag hin wieder wärmer werden.

Schneeräumung Lesachtal

ORF

Schneeräumung im Lesachtal

ZAMG aktiviert Winterdienst

Montagfrüh werde die Schneefallgrenze aber noch - vor Abklingen des Niederschlags - teilweise bis unter tausend Meter sinken. Das sei vor allem in Oberkärnten und in Richtung Osttirol wahrscheinlich. Sonntagfrüh sei die Schneefallgrenze bei 600, 700 Metern gelegen. „Auf den höher gelegenen Passstraßen kann es zu Problemen kommen. Wir haben den Straßenwinterdienst für Kärnten aktiviert“, so Sudy.

Der Boden verfüge bereits über eine gewisse Restwärme, weshalb in den Tälern nicht viel der verspätet eingetroffenen weißen Pracht liegen bleiben dürfte: „Erst ab tausend Meter kann in einigen Gebieten - vor allem in Oberkärnten und zu den Tauern hin - etwas liegen bleiben.“

Leserfotos vom Schneefall

Diese Fotos stammen von kaernten.ORF.at-Lesern. Sie zeigen, wie in unterschiedlichen Teilen Kärntens wieder der Schnee fällt:

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