Trotz Regens immer noch zu trocken

Die vergangenen Tagen haben trübes und regnerisches Wetter gebracht, doch die Niederschlagsmengen sind unterschiedlich ausgefallen. In den trockenen Gebieten Mittel- und Unterkärntens bleibt es viel zu trocken.

Auf der Niederschlagskarte der letzten zwei Wochen von Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ist ein deutliches Südwest-Nordost-Gefälle zu erkennen: „Es fällt besonders auf, dass im Bereich Lavanttal, Krappfeld und Zollfeld nicht einmal 20 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen sind. Im Raum Friesach waren es nicht einmal 15 Liter, das ist sehr gering. Das Niederschlagsdefizit bleibt also auch nach dem Regen bestehen.“

Screenshot Niederschlagsmengen Kärnten

Christian Stefan/ZAMg

Die Kärntner Niederschlagskarte der ZAMG

Die Hälfte der üblichen Regenmengen

Im März habe man normalerweise 30 bis 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, so Stefan. Derzeit gebe es die Hälfte, im April seien es bisher nur 15 bis 20 Liter. „Es sind schon bis zu 70 Liter, die fehlen. Das Defizit wird sich halten, in den nächsten Tage ist kein ergiebiger Regen zu erwarten.“ Im Bereich Koralpe, auf der steirischen Seite, gab es viel mehr Regen. Stefan sagte, dort habe es einen Lee-Effekt von der Koralm gegeben. „Dort regnet es kräftig, aber auf der Kärntner Seite überwiegt ein kleiner Föhneffekt, der die Niederschläge abschwächt. Dasselbe gibt es auch auf der Saualm.“

Frostgefahr bleibt bestehen

Nächste Woche dreht die Strömung auf Südwest, damit sei der Morgenfrost nicht gebannt: „Wenn die Nächte klar werden, wenn die Luft trockener wird, strahlt der Boden aus. In der Nacht von Montag auf Dienstag und auf Mittwoch besteht damit erhöhte Frostgefahr. Da ist das Risiko im Mittel- und Unterkärntner Raum gegeben, außer es gibt Nebel und die Temperaturen sinken nicht so weit nach unten.“ Hobbygärtner und Obstbauern müssen also eventuell nochmals mit Frost rechnen.

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