Sparvereine halten durch

Einst hat es in Kärnten mehr als 3.000 Sparvereine gegeben. Nach der Verschärfung der Richtlinien durch die Finanzmarktaufsicht wurde der Verwaltungsaufwand für Banken und Funktionäre enorm. Einige hielten aber durch und sind nach wie vor beliebt.

Seit der Verschärfung der Richtlinien müssen alle Mitglieder ihre Daten bekannt geben und sich ausweisen. Vielen Sparvereinen war das zuviel und sie lösten sich auf. Eine Handvoll blieb übrig, einer davon ist der Sparverein Kaltschach im Gasthaus Dorfschenke. Nach dem ersten Schreck durch die Verschärfungen setzten sich die durchwegs weiblichen Vorstandsmitglieder für einen Weiterbetrieb ein.

Die Anzahl der Mitglieder stieg von 150 auf 250 Sparer, mehr sind nicht möglich. Mittlerweile gibt es sogar eine Warteliste, sagte Kassier-Stellvertreterin Christine Lassnig: „Wenn wir mehr Platz hätten, hätten wir noch mehr Sparer. Ich hoffe, dass es noch ein paar Jahre weitergeht, wir kommen gerne zusammen.“

Wirtin schätzt das Engagement

Froh über den Weiterbestand des Sparvereins ist auch die Wirtin der Dorfschenke, Carmen Benakowitsch, denn die Vereinsvorstände opfern viel Freizeit. Der Sparverein sei wichtig, weil die Sparer auch etwas konsumieren, wenn sie zum Einwerfen kommen.

Für Sparvereine wird es aber immer schwieriger, eine Partnerbank zu finden, da sich das Geschäft aufgrund des Mehraufwandes nicht mehr rechne. So kündigte die BAWAG vor drei Jahren alle Sparvereinskonten. Keine Kündigungen gab es bei der Kärntner Sparkasse. Von den ursprünglich 200 betreuten Sparvereinen hätten jedoch 150 aufgehört. Die Raiffeisen- Landesbank betreut aktuell noch 35 Sparvereine.

Auch die BKS zählt nur noch einige Sparvereine zu ihren Kunden. Die Anadibank bietet mittlerweile keine Leistungen mehr für Sparvereine an. Die Damen vom Sparverein Kaltschach denken noch lange nicht ans aufhören. Einmal in der Woche kommen sie zusammen und genießen die Damenrunde.