Früher Start lässt Baubranche hoffen

Wenig Schnee und ein milder Winter verhelfen der Kärntner Baubranche zu einem früheren Start. Experten sehen ein solides Jahr 2019 auf die Bauwirtschaft zukommen, das allerdings auch mit einigen Herausforderungen aufwartet.

Durch den schneearmen Winter konnte früher mit den Bauvorhaben begonnen werden, was auch bedeutet, dass die Firmen schneller Umsätze generieren können. In Kärnten hängen 5.000 Betriebe an der Wertschöpfungskette der Bauwirtschaft. Dementsprechend gut sehen die Arbeitslosenzahlen aus, so Gerhard Oswald, Obmann der ARGE Kärntner Bauwirtschaft.

1.000 Arbeitslose weniger

Gegenüber Jänner 2018 gebe es um 15,7 Prozent weniger Arbeitslose in der Bauwirtschaft. „Das sind rund 1.000 Menschen mehr in Kärnten, die in der Bauwirtschaft eine Beschäftigung gefunden haben“. Die Situation der Kärntner Bauwirtschaft sieht Oswald für 2019 stabil - wichtig seien auch wieder Aufträge der öffentlichen Hand. "Wir haben letztes Jahr rund eine Milliarde in diesem Bereich an Bauvolumen gehabt. Prognostiziert wird annähernd wieder diese Größe – wir reden hier gesamt von 930 Millionen, die verbaut werden. Mit ihren ca. 40.000 Mitarbeitern macht die Kärntner Bauwirtschaft eine Bruttowertschöpfung von 2,5 Milliarden.“

Ländliche Bereiche hinken hinterher

Unterschiede in der Auftragssituation sieht Oswald, je weiter er in den ländlichen Raum schaut: „Die Auftragssituation ist in den Ballungszentren tendenziell besser, hier haben wir auch den Zuzug gegenüber den Randregionen. Hier sind wir eigentlich alle gefordert, mit der Politik zu überlegen, wie wir sie stärken, damit Unternehmen dort bleiben können, und Menschen dort auch ihre Arbeit finden.

Zwei wichtige Themen, die im Jahr 2019 auf dem Vorhabensplan der Kärntner Bauwirtschaft stehen sind der Fachkräftemangel und die Digitalisierung. Mittlerweile werden digitale Zwillinge eines Gebäudes kreiert.

Digitaler Zwilling dient Betriebsführung und Wartung

Oswald: "Dieser Zwilling wird weitergeführt, während der Bauphase und dann während es ganzen Lebenszyklus für die Betriebsführung und Wartung hergenommen. Um unsere KMU`s fit zu machen, haben wir gemeinsam – also das Land Kärnten, KWF und die Arge Bauwirtschaft – ein Lieferantenentwicklungsprogramm entwickelt, das heißt Digitalisierung in der Bauwirtschaft, um anhand eines Pilotmodelles unsere Unternehmen für diese Bereiche fit zu machen.“

Damit die Bauwirtschaft gut funktioniert, brauche es auch weiterhin gute Zusammenarbeit zwischen allen Verantwortlichen. Auch im Jahr 2019 wird es daher wieder zwei Kärntner Baugipfel geben.