Geheimnisumwitterte Taborhöhe

Hoch über dem Faaker See liegt die Taborhöhe, ein beliebtes Wander- und Ausflugsgebiet der Villacher. Doch die 725 Meter-Höhe bietet nicht nur einen wunderbaren Rundumblick, um sie ranken sich auch mystische Geschichten.

Nur wenige wissen von den Geschichten, die sich um Tabor und auch den Wauberg beim Faaker See ranken. Kärnten Guide Christine Trink sagte, die Berge seien aus Sattnitzkonglomerat, das vom Faaker See bis nach Völkermarkt recht. Es verhalte sich ähnlich wie Kalk, Wasser könne einsickern und das Gestein ausschwemmen, daher gebe es viele Höhlen, so Trink.

Zuflucht während der Türkenkriege

Einige der Höhlen kennt man, laut der Sage sollen in einer bestimmten die „saligen Frauen“ gelebt haben. Die Menschen zogen sich immer wieder in die Höhlen zurück, so Trink. Vor allem in der Zeit der Türken. Das Material aus dem Bergen wurde auch verwendet: „Das Gestein verhält sich wie Beton, die Häuser der Umgebung wurden aus diesen Steinen gebaut.“

Immer wieder sorgt der Tabor für gespenstische Ereignisse: „Als man die Straße 1959 auf den Berg gebaut hat, ist dort, wo jetzt der Parkplatz ist, ein riesiges Loch entstanden. Dort haben fünf Lkw-Ladungen Schotter hinein gepasst.“ Wodurch das riesige Loch entstand ist bis heute unbekannt, es blieb aber nicht das einzige: „Im Juli 2016 ist ein Loch mit fast zwei Metern Tiefe entstanden.“

Mögliche Burgreste gefunden

Auch der Wauberg, ein Nebenhügel des Tabors, birgt einige Geheimnisse, die erst kürzlich zum Vorschein kamen. Von 8. bis 19. Juli 2015 habe es die ersten archäologischen Grabungen auf dem Wauberg unter wissenschaftlicher Leitung von Claus Vetterling aus Bamberg gegeben. Als erster sei die Zisterne entdeckt worden, die Wand sei laut Trink besonders gut gearbeitet gewesen. "Dabei ist eine Tonscherbe gefunden worden, die auf eine Entstehungszeit von 1100 n. Ch. hinweist. Diese Funde gehen auf die Zeit der Bamberger und Spanheimer zurück. Es könnte sich auch um die Überreste der Burg von Herzog Bernhard sein, der zu dieser Zeit in Villach und Wernberg wirkte.

An einer Stelle wächst nichts

Die Burg selbst sei nicht mehr erkennbar, man habe im Fels aber Abdrücke der Mauern gefunden. Alles sei von den Bauern aber abgebaut und zum Hausbau verwendet worden. Der Tabor und auch der Wauberg dürften noch früher besiedelt worden sein. „Dieser Bergkegel war 6.000 vor Christus schon bewohnt. Noch etwas Geheimnisvolles gibt es oben auf dem Berg. Da ist eine Stelle, auf der nichts wächst, obwohl es genügend Humus gibt.“ Ein Bauer pflanzte 2015 eine kleine Fichte, die überlebte nicht lange. Der Tabor ist eine beliebte Wandergegend, es gibt auch einen Waldseilpark.