Hannes Androsch errichtet Privatklinik

Ein Kurhotel in Maria Wörth wird groß ausgebaut. Die Eigentümer um Hannes Androsch und seinen Sohn Gregor Rothschedl investieren insgesamt 60 Mio. Euro in den Bau einer Privatklinik und eines Kurhotels.

Grundstückskäufe und Tauschgeschäfte, auch mit der Gemeinde, machten es möglich, dass in der kleinen, auf eine Halbinsel im Wörthersee hinausführenden Ortschaft mit dem charakteristischen Kirchlein, das Gelände des Komplexes von aktuell 10.000 Quadratmetern um rund 12.000 Quadratmeter erweitert werden kann. Auch eine öffentliche Straße soll dafür verlegt werden.

Wörthersee Aussicht Pyramidenkogel Maria Wörth

ORF/Petra Haas

Halbinsel Maria Wörth vom Pyramidenkogelturm aus

Verfahren noch im Laufen

Im Abtausch für den Grund bekommt die Gemeinde den Neubau von Tourismusinformation und Kiosk. Es wird auch einen Veranstaltungssaal für 400 Besucher haben.

Bei einem Pressegespräch zu den Projektplänen am Freitag hieß es, die Behördenverfahren seien im Gange. Ein Gemeinderatsbeschluss sei vorbereitet, aber noch nicht gefasst. Was an öffentlichen Förderungen in das Projekt fließen soll, sei noch nicht klar.

Androsch Gesundheitshotel Maria Wörth

Vivamayr

Entwurf des Gesundheitszentrums

„Wachsende Bedeutung von Gesundheitsvorsorge“

„Maria Wörth ist ein Juwel, aber doch ein bisschen wie ein aufgelassenes Goldgräberdorf in diesen Wintertagen“, sagte Androsch und betonte die wachsende Bedeutung von Gesundheitsvorsorge. „Eine zunehmende Anzahl von Menschen schaut nicht mehr nur, dass das Auto zum Service kommt, sondern schaut auch auf sich selbst“, so der Industrielle.

Während das Vivamayr-Hotel seinen internationalen Gästen vor allem die FX Mayr-Kur anbietet, wird der Schwerpunkt in der Klinik auf „mentale Stärkung und Resilienz“ gelegt, ein Bereich, der „Riesen-Potenzial“ habe. So könnten es etwa auch Firmen sein, die auf diese Weise in Burnout-Prävention für ihr Management investieren. „Mentale Beeinträchtigungen gibt es Viele im deutschsprachigen Raum. Alleine die Oberschicht davon, die sich das privat leisten kann, liegt bei fünf Prozent. Es gibt fast kein Angebot“, so Androsch.

Rund 60 Zimmer geplant

Angepeilter Baubeginn für die Mentalklinik samt Wellnessbereich, Park und Tiefgarage mit rund 160 Stellplätzen ist der kommende Winter. In drei Baukörpern werden rund 60 Zimmer untergebracht. Nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren soll der bisherige Betrieb in die neue Anlage übersiedeln. Dann wird das alte Kurhotel abgerissen und größer neu errichtet. Hier steigt die Zimmeranzahl von 45 auf 60; die Mitarbeiterzahl von 80 werde sich zumindest verdoppeln. Hannes Androsch: „Was für die Industrie das Großinvestment von Infineon in Villach ist ist für den Tourismus das hier in Maria Wörth.“

Baubeginn ist nach dieser Sommersaison im Herbst. Ende 2024 sollen dann beide Betriebe laufen.