Neuer Kollektivvertag für Pflegekräfte
Die Mitarbeiter in den privaten Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen erhalten mehr Geld und mehr Freizeit: mit 3,2 Prozent höheren Gehältern verhandelte die Gewerkschaft die kräftigste Erhöhung seit Bestehen des Kollektivvertrages aus. Bisher waren es meist 0,3 oder 0,5 Prozent über der Inflationsrate. Diesmal sind es 1,2 Prozent über der Inflationsrate. Lehrlinge erhalten 100 Euro extra pro Monat.
Das sind gute Nachrichten für eine Sparte, in der überwiegend Frauen arbeiten - die meisten von ihnen in Teilzeit und sie erreichen daher kaum 1.000 Euro netto pro Monat. Neu für alle ist auch ein Zuschlag für flexibles Arbeiten. Wer an seinem freien Tag einspringt bekommt zusätzlich 20 Euro.
Nach zwei Jahren im Betrieb ein Urlaubstag mehr
Dies sei ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, sagte Valid Hanuna, der für die Kärntner Gewerkschaft mit am Verhandlungstisch war. Der springende Punkt heuer war aber nicht das Geld, sondern die Forderung nach mehr Freizeit. In dieser Branche konnte die sechs Urlaubswoche normalerweise erst nach 25 Jahren erreicht werden. Hier gibt es einen deutlichen Sprung nach vorne. Nach zwei vollendeten Betriebsjahren wird ein zusätzlicher Urlaubstag gewährt.
Die Abstände zwischen den Vorrückungen sind geringer, so dass nun im 15. Arbeitsjahr 30 Urlaubstage, also die geforderte sechste Woche erreicht wird.Neu ist auch ein Anspruch auf Altersteilzeit.
Ziel: 35-Stunden-Woche und voller Lohnausgleich
Noch nicht durchsetzbar war die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Das bleibe ein Ziel für die Zukunft sagt die Gewerkschaft. Betroffen vom neuen Kollektivvertrag sind in Kärnten 6.000 Personen.
Link:
- 3,2 Prozent Lohnerhöhung (orf.at; 19.2.19)