Rasche Diagnose und Behandlung retten Leben
Besonders wichtig für die Heilung ist eine frühe Diagnose und eine rasche Behandlung. Im Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) des Klinikums Klagenfurt gibt es eine eigene Kinderkrebsstation. Hier gibt es sechs Zimmer, jeweils für ein Kind mit Begleitperson.
Kaulfersch: „Keine Zeit verlieren“
Im Schnitt dauert die Behandlung eineinhalb bis zwei Jahre. Die Kinder sind aber nicht ständig im Krankenhaus. Pro Behandlungszyklus werden sie für zwei bis maximal 14 Tage stationär aufgenommen. „Das Wichtige ist, dass die Diagnose so schnell wie möglich gestellt wird. Da lässt man sich in der modernen Kinderkrebsmedizin im Schnitt einen Tag Zeit und dann beginnt die Therapie. Wir wollen keine Zeit verlieren, jeder Tag ist wertvoll“, so Wilhelm Kaulfersch, Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde.
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Neben der Schulmedizin kommt auch Homöopathie zur Behandlung der Nebenwirkungen zum Einsatz. Außerdem wird sehr auf das Wohlergehen der Kinder geachtet. „Es gibt nicht nur die Patientenzimmer, es gibt Spielzimmer, es gibt Elternküchen, es gibt sogar ein Aquarium oder man kann den Computerführerschein machen“, so Kaulfersch. Man will es den Kindern so erträglich wie möglich machen und einen Lebensraum auf Zeit anbieten.
Kinder und Eltern bestmöglich begleiten
In dieser schweren Zeit stehen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Kinderkrebshilfe den Familien bei. Derzeit werden 35 Familien betreut. „Nichts bleibt mehr wie es war. Die Mutter ist heute beim Kind im Krankenhaus, was sehr wichtig ist und was wir auch finanzieren. Wir finanzieren auch die Restkosten für die Betreuung des Kindes, wir helfen ihnen vor allem auch ihr Leben auch neu zu organisieren, sonst sind die Mütter ja in einer Stresssituation und das ist für das Kind nicht gut“, so Obfrau-Stellvertreterin Margit Binder.
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Die Mitarbeiterinnen versuchen auch, Hoffnung zu vermitteln. Die Heilungsrate liegt mittlerweile bei 85-90 Prozent. „Kinder, die das überwinden, sind wertvolle Menschen, die nicht wegen einer Lappalie gleich einknicken“, so Binder.
Mit Spenden finanziert
Die Familien erhalten aber auch finanzielle Unterstützung. So übernimmt die Kinderkrebshilfe die Kosten der Begleitperson im Krankenhaus. Derzeit werden 35 Kärntner Familien betreut. die Kinderkrebshilfe finanziert sich rein aus Spenden.
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Individuelle Krebstherapie als Zukunft
In der Krebsforschung werden ständig weitere Therapien entwickelt. Vielversprechend seien neue Ansätze im molekularbiologischen Bereich. „Das wird auch die Zukunft sein. Die individualisierte Krebstherapie, wo man nicht mehr Patientengruppen unterscheidet, sondern jeden Patienten individuell aufgrund seines speziellen eigenen genetischen Musters behandeln wird“, so Kaulfersch. Wenig erfortscht seien hingegen noch die Ursachen für Krebs im Kindesalter.