Masern: Kärntner nicht ausreichend geimpft

In Kärnten wird die erforderliche Durchimpfungsrate von 95 Prozent nur bei der ersten Masernteilimpfung erreicht, bei der zweiten Impfung liegt man darunter. Derzeit gibt es keinen gemeldeten Masernfall, jährlich sind es ein bis zwei.

Laut der Leiterin der Landessanitätsdirektion, Elisabeth Oberleitner, gab es in den letzten beiden Jahren jeweils zwei Erkrankungsfälle. Was die erste der zwei Masern-Teilimpfungen betrifft, erreiche Kärnten die erforderliche Durchimpfungsrate von 95 Prozent der Bevölkerung, sagte Oberleitner: „Ein Problem gibt es österreichweit bei der zweiten Impfung, da liegen wir unter 90 Prozent und damit weit entfernt von der Erreichung des WHO-Ziels, bis 2020 die Masern zu eliminieren.“ Oberleitner sagte, man werde ein Recallsystem starten und die Menschen an die Impfung erinnern. Damit wolle man Bewusstsein schaffen.

Experten: Impfpflicht nicht zielführend

Eine Impfpflicht für Masern wird von Experten für nicht zielführend gehalten. Oft werde durch eine Pflicht noch mehr Widerstand erzeugt. Das zeige auch das Beispiel Italien, wo die Gefahr an Masern zu erkranken, nach Frankreich und Griechenland am größten ist. Oberleitner hält aber mehr Aufklärung für nötig, um Ängsten oder falschen Mythen etwas entgegenzusetzen. Denn jeder Einzelne hat auch eine Verantwortung für die Gesundheit der Allgemeinheit.

Weltweit häufigste Todesursache von kleinen Kindern

Die Bezeichnung Kinderkrankheit klingt zwar harmlos, im Ernstfall können Masern aber zum Tod führen. 1980, vor Beginn der großen Impfkampagnen, gab es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Jahr weltweit ca. 2,6 Millionen Todesfälle. 2013 waren es noch immer 145.700 pro Jahr, das sind 400 Fälle pro Tag, 16 pro Stunde. Die meisten davon betrafen Kinder unter fünf Jahren. Die Krankheit zählt somit zu den häufigsten Todesursachen bei kleinen Kindern.

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