Tipps fürs Glücklichsein in Buchform

„Glückspädagogin“ Karin Maier aus dem Lavanttal hat ihr Wissen in einem Buch niedergeschrieben. „Glücklich sein ist erlernbar“ lautet ihre Botschaft. Sie gibt Tipps, wie man es erlernen kann. In ihrer Schule findet auch Glücksunterricht statt.

Zuerst geht es darum, die Entscheidung zu treffen, glücklich sein zu wollen, sagt Maier: „Alle, die sich so sehr dagegen wehren und die sagen, das brauche ich nicht in meinem Leben, das ist aufgesetzt und künstlich - genau die tun sich schwer damit. Sie haben damit ein echtes Problem und eine Riesenangst davor, sich dem zu stellen. Sobald ich mich mit dem Glücklichsein beschäftige, beschäftige ich mich auch mit meinem Unglück. Das wissen die Wenigsten. Glücklich sein ist auch Polarität.“

Jammern erdrückt das Glücksgefühl

Es geht also darum, sich selbst zu steuern, um überhaupt in einen glücklichen Zustand zu kommen, so Karin Maier: „Ständiges Jammern ist nicht gerade förderlich fürs Glücklichsein. Wenn ich ständig in meinem Sumpf herumwühle und schaue, was nicht funktioniert, dann komme ich schwer in die positive Gedankenrolle hinein. Ich kenne sehr viele Menschen, die es genießen, Opfer zu sein. Sie fühlen sich sehr wohl in der Opferrolle. Das ist auch nicht förderlich für das Glück.“

Dankbarkeit als erster Schritt zum Glück

Glück sei erlernbar, wenn man sich bewusst mit positiven Dingen beschäftige. Eine wichtige Rolle spiele auch die Dankbarkeit: „Ich muss schauen, wofür ich wirklich von ganzem Herzen dankbar bin. Sobald ich mir das in mein Bewusstsein hole, bin ich in dem Moment schon glücklich.“

Glücklich werden klingt so einfach. Die Expertin rät dazu, sich mit Menschen zu umgeben, die einem gut tun und wohlwollend unterstützen: „Ich ziehe solche Menschen an, wenn ich mich intensiv meiner Einstellung widme. Wenn man sich dafür entscheidet, bewusst eine andere Haltung einnehmen zu wollen, kommen plötzlich solche Menschen in mein Leben. Das ist wie ein Wunder.“ Man kenne dieses Phänomen auch als das Gesetz der Resonanz, erklärt Maier: „Das, was ich ausstrahle, ziehe ich auch an. Energie folgt der Aufmerksamkeit. Dort, wo ich meine Aufmerksamkeit hin gebe, dort bin ich gut unterwegs.“

Glücksbringer Kleeblatt

dpa/Martin Gerten

Das vierblättrige Kleeblatt als Glückssymbol

Kein Licht ohne Schatten

Aber natürlich ist nicht immer alles positiv im Leben. Ziel des erlernbaren Glücks ist es ja auch nicht, mit einem Dauerlächeln im Gesicht rumzulaufen, sondern ehrlich anzuerkennen, was schief laufe: „Das Leben ist immer eine Dualität. Es gibt keinen Tag ohne Nacht oder Sonnenschein ohne Schatten. Das muss uns bewusst sein. Ein kleiner Blick auf die Schattenseiten erhöht meine Chance, glücklich zu werden, weil ich ehrlich und authentisch zu mir selbst bin. Annehmen - loslassen und einen anderen Weg einschlagen.“

Das erfordere vor allem Mut und aktives Tun. „Und das Tag und Nacht - das steckt in dem Wort tun drinnen“, so die Glücks-Expertin, die Glück als Schulfach unterrichtet - mehr dazu in „Glücksunterricht“ in Volksschule (kaernten.ORF.at; 22.1.18).

Tipps fürs Glücklichsein von Karin Maier

„Glücklich sein ist erlernbar“. Hier Maiers Tipps, wie man es erlernen kann:

  • Sei dankbar und beobachte, was mit deinen Gedanken passiert. In dem Moment, wo du dich ganz bewusst von Herzen für die Dinge, Menschen und Situationen bedankst, die dir Freude bereiten, die dich weiterbringen und dir gut tun, ändert sich deine Einstellung.
Regenbogen

ORF/Petra Haas

Nach dem Regen kommt die Sonne

  • Zu allererst liebe dich selbst - nur dann können die anderen dich gern haben. In dem Moment, wo du genau diese Situation annehmen kannst, in der du dich befindest, akzeptierst du dich mit all deinen Stärken und Schwächen. Mit dieser Haltung begegnest du anderen Menschen - schau, was passiert.
  • Wende dich mit voller Absicht deinem Schatten zu. Darin ist dein größter Schatz verborgen. In dem Moment, in dem du zu deinen Schwächen stehst und sie akzeptierst, haben andere Menschen nur mehr wenige Möglichkeiten dich zu kränken oder zu ärgern. Bedanke dich bei all jenen, die dich herausfordern - sie halten dir womöglich einen Spiegel vor. Frag dich, was hat das wohl mit mir zu tun?
  • Singe laut und mit Begeisterung, denn leise kann dich niemand hören. In dem Moment, wo ich erkenne, worin meine Stärken liegen und was mir wirklich Freude bereitet, ändert sich mein Auftreten. Ich bin selbstbewusster und ermutige mich und andere. Wichtig dabei ist, dass du das gerne machst. Beobachte, was alles zu dir zurückkommt.
  • Schaffe dir einen Wohlfühlort. Dort darfst du zur Ruhe kommen und in dich reinhören. In dem Moment, wo du dir erlaubst, eine Auszeit zu nehmen, wirst du ruhiger und kannst neue Kraft für die kommenden Herausforderungen schöpfen. Besuche deinen Wohlfühlort immer dann, wenn du das Bedürfnis dazu hast. Fühle, was diese Pause bewirkt.
  • Geh achtsam und freundlich durchs Leben. Energie folgt der Aufmerksamkeit. In dem Moment, wo du gezielt auf deine Einstellungen und Gedanken achtest, steuerst und lenkst du deine unbewusste Seite. So nimmst du dein Leben in die Hand und wirst aktiv, sonst macht das Leben mit dir, was es will und du bist in der Opferrolle. Komm in die Meisterrolle, es zahlt sich aus.
Bundeslandfenster Glück Glücksunterricht St Johann Volksschule

ORF/Jordan

Auch die scheinbar kleinen und selbstverständlichen Dinge im Leben können ein Gefühl des Glücks und der Dankbarkeit erzeugen

  • Höre Kindern wirklich zu. Sie sind die wahren Meister des Glücklichseins. In dem Moment, wo du dir die Zeit nimmst, um mit Kindern zu sprechen, begibst du dich in einen magischen Zustand, denn Kinder sprechen von Herzen. Sie bewerten nicht und sind auch nicht länger nachtragend, sie leben in der Gegenwart und wollen dazugehören und wachsen dürfen. Schau was sich ändert, wenn du von Kindern lernst.
  • Verlasse deine Komfortzone. Wenn du mal einen Kopfstand wagst, zieh dich warm an. In dem Moment, wo du mit Mut und Begeisterung neue Sachen ausprobierst, wozu du schon immer Lust hattest, fühlst du dich frei. Ein zu hohes Maß an Sicherheit bei gewissen Gewohnheiten macht dich träge. Durchbrich festgefahrene Muster und sei offen für Neues.
  • Verabschiede dich von Energievampiren, denn sie haben deine Aufmerksamkeit nicht verdient. In dem Moment, wo du wahrnimmst, wer oder was dir die Energie raubt, zieh dich zurück ohne Groll und Beleidigung und übe dich in wertschätzender Ignoranz. Hab den Mut und zieh das durch, dadurch werden neue Begegnungen möglich.
  • Glaub an dich und beschenke dich selbst. Du bist einzigartig. So wie du bist, ist es in Ordnung. In dem Moment, wo du dir selbst etwas Gutes tust und dich als wertvolles Wesen akzeptierst, nimmst du dein Leben in die Hand und darfst dir was gönnen. Denn: Schenke Blumen während des Lebens, denn auf den Gräbern sind sie vergebens. Beschenke dich auch selbst mal, es zaubert ein Lächeln in dein Gesicht.

Maiers Buch soll in Kürze erscheinen, es gibt auch eine Facebookgruppe.