Verseuchtes Neuner-Gelände wird saniert

Auf dem Gelände der ehemaligen Lederfabrik Neuner in Klagenfurt soll ein neuer Stadtteil entstehen. Die Sanierungsarbeiten der mit Altlasten verseuchten Erde werden noch bis zum Jahresende dauern, ab 2020 könnte dann neu gebaut werden.

Das mehr als sechs Hektar große Areal muss saniert werden. Noch befinden sich gefährliche Abfälle und Chromrückstände auf dem Industriegelände. Seit Dezember läuft jetzt die Altlasten-Sanierung, sie soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Ab 1922 wurden in der Fabrik Lederwaren hergestellt, dabei wurde Chrom verwendet.

Neuner Areal Lederfabrik Klagenfurt Karte

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Das Neuner-Areal befindet sich im Nordosten von Klagenfurt

Die Baufirma Porr kaufte das Gelände und saniert es für einen privaten und zwei gemeinnützige Kärntner Bauträger. Vor dem Abriss werden die ehemaligen Fabrikshallen fachgerecht entrümpelt, wegen des jahrzehntelangen Kontakts mit den giftigen Rückständen aus der Chrom-Gerbung, es gibt noch Belastungen mit dem hoch giftigen Chrom 6 und auch Chrom 3.

Sanierung Neuer Areal Lederfabrik

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Die Sanierung muss von Profis durchgeführt werden

Projektleiter der Altlastensanierung bei Porr, Reinhard Höchtl: „Innerhalb der Hallen werden Schadstoffe entsorgt, die Chemikalien, die noch vorhanden sind, werden entsorgt. Zusätzlich werden die Störstoffe herausgenommen, die Hallen werden entkernt.“ Im März sollen dann die Abbrucharbeiten der Gebäude beginnen.

Sanierung Neuer Areal Lederfabrik

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Chemische Proben der Rückstände

Chemiker untersuchen alle Produktionsrückstände, bevor diese entsorgt werden. 15 Millionen Euro werden Sanierung und Abriss kosten, auch weil bei Routinekontrollen bisher unbekannte Ablagerungen gefunden wurden. Teile der gefährlichen Rückstände gelangten auch ins Grundwasser, deshalb muss es abgesaugt und kontrolliert werden. Dies auch dann noch, wenn hier schon Wohnungen stehen werden. Auch die Luftgüte wird ständig gemessen.

Sanierung Neuer Areal Lederfabrik

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Wettbewerb für neuen Stadtplan

Für die Bebauung einigten sich die drei Bauträger und die Stadtplanung auf einen Wettbewerb. Erst dieser wird zeigen, wie der neue Stadtteil künftig aussehen soll, so Jürgen Pfeiler, Raumordnung und Stadtplanungsreferent: „Es wird Auflagen geben, wir wollen aber nicht von Anfang an etwas vorschreiben, wir wollen einen urbanen Lebensraum, der viel Platz für Bewegung und Begegnung darstellen soll. Wir lassen uns vom Wettbewerb auch überraschen, wollen aber nicht zuviel Bebauung. Es soll nicht nur eine Wohnsiedlung sein.“

Sanierung Neuer Areal Lederfabrik

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Erst wenn die Hallen leer sind, kann mit dem Abtragen begonnen werden

Läuft alles nach Plan, ist die Sanierung mit Jahresende abgeschlossen, ein Jahr später könnte mit dem Bau für den neuen Stadtteil begonnen werden. Für 2025 ist die Fertigstellung geplant.

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