Doppelte Promotion sub auspiciis

Die „Sub-auspiciis-Promotion“ ist die höchstmögliche Auszeichnung für Studenten. Mit den Ausnahme-Mathematikern Benjamin Hackl und Christian Niemetz erhalten zwei Kärntner im November diese Auszeichnung.

„Für das Mathematik-Studium braucht es Freude am Lösen von Rätseln“, sagt Christian Niemetz, der seine Dissertation am Institut für Statistik abschloss. Benjamin Hackl, Doktoratsabsolvent am Institut für Mathematik, ergänzt: „Und am Anfang sehr viel Durchhaltevermögen. Da kann es auch mal passieren, dass das Lösen einer Aufgabe vier Stunden dauert.“ Dass sich der Einsatz aber lohnt, zeigen die Studienerfolge der beiden, die nun in einer Promotionsfeier „sub auspiciis“ gipfeln.

Promotion sub auspiciis Hackl Christian Niemetz

aau/Müller

Christian Niemetz (links) und Benjamin Hackl

Am 20. November feiert die Universität Klagenfurt die Promotion der beiden Mathematiker unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Voraussetzung für eine „Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae“ sind unter anderem der Abschluss aller Oberstufenklassen mit „ausgezeichnetem Erfolg“, die Ablegung der Matura mit „Auszeichnung“, sowie die Beurteilung sämtlicher Diplom- und Rigorosenprüfungen mit „sehr gut“.

Doktortitel mit 23 Jahren

Hackl beschritt seinen Weg zur Promotion in Rekordzeit. Bereits mit 15 Jahren begann er, parallel zur Schule, mit dem Studium der Technischen Mathematik – mehr dazu in Jüngster Doktoratsabsolvent ist 23 Jahre alt. Mit 20 Jahren schloss er sein Masterstudium als jüngster Absolvent der Universität Klagenfurt ab, unmittelbar danach folgte das Doktoratsstudium. Benjamin Hackl ist derzeit als Senior Scientist und Projektassistent am Institut für Mathematik tätig und sieht seine Zukunft vor allem in einer akademischen Laufbahn an einer Universität.

Seine Doktorarbeit widmet sich der analytischen Kombinatorik. „Anwendungen finden sich neben der Informatik auch in der Geographie: Ich kann zum Beispiel bestimmen, wie viele Flüsse mit der Stärke der Drau in einem großen zufälligen Flussnetzwerk wie etwa jenem der Donau zu erwarten sind“, erläutert Hackl.

Vom Streichquartett zur Mathematik

Christian Niemetz zog es nicht gleich in die Mathematik. Nach dem Schulabschluss ging er für das Musikstudium nach Wien, von wo aus er mit dem Anima-Streichquartett in vielen internationalen Konzertzentren unterwegs war. 2005 entschied er sich für die Rückkehr nach Klagenfurt, wo er dann sein Diplomstudium Mathematik absolvierte.

Danach war er einige Jahre international im Bankensektor sowie der Unternehmensberatung tätig, sein Doktoratsstudium schloss er neben der beruflichen Tätigkeit ab. Mittlerweile hat Niemetz ein eigenes Unternehmen, das sich auf moderne Data Science Methoden spezialisiert hat.