„Humormediziner“ im Krankenhausalltag

Lachen hat einen positiven Effekt bei der Bewältigung von schwierigen Lebenssituationen und Krankheit. Was die Rote Nasen Clowndoctors für Kinder sind, möchte der Verein Humormedizin für Erwachsene im Krankenhaus sein.

Jeden zweiten Mittwoch machen Julia Stampfer und Rüdiger Reiner, alias „Lore“ und „Leo“ im Krankenhaus Friesach Patientenbesuche. Mit weißer Nase und im Sonntagsgewand geht es quer durchs Haus. Anders als die Clowns der Roten Nasen Clown wollen die beiden „Humormediziner“ Erwachsene zum Lachen oder wenigstens zum Schmunzeln bringen.

Humormedizin Clowndoctors

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Rüdiger Reiner alias „Leo“ begrüßt eine Patientin

„Patienten sollen sich wertgeschätzt fühlen“

„Das Ziel als Humormediziner ist es, vor allem den Menschen so frei wie möglich zu begegnen und sie mit dem Herzen zu berühren und sie aus ihrer momentanen Situation zu entlasten“, so Humormediziner Reiner. Bei Erwachsenen sei es besonders wichtig, die richtige Ebene zu finden, sagt Julia Stampfer. „Deshalb haben wir auch die weiße Nase gewählt und die elegante Sonntagskleidung, damit sich die Patienten sofort respektiert und wertgeschätzt fühlen. Dann gibt es keine Barrieren“.

Humormedizin Clowndoctors

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Mit Musik und Situationskomik bringen „Lore“ und „Leo“ Abwechslung in den Krankenhausalltag

Humor als Abwechslung im Krankenhausalltag

Als erstes Krankenhaus in Österreich setzt man in Friesach auf Humormedizin bei Erwachsenen. Nicht nur auf der Geriatrie, auch auf allen anderen Stationen versuchen die Clowns Heiterkeit zu verbreiten. „Es sind in erster Linie ältere Menschen hier, die oft auch durch die Krankheit deprimiert sind. Die Humormedizin hat hier sicherlich ihren Platz“, so Patient Johannes Mack. „Sie bringen mich zum Lachen. Sonst ist es oft halt sehr langweilig im Krankenhaus“, freut sich auch Veronika Kogler über die Besuche der Humormediziner.

Humormedizin Clowndoctors

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Auf allen Stationen des Krankenhauses versuchen die „Humormediziner“ gute Stimmung zu verbreiten

Humor ist heilsam, Lachen gesund. Mit Musik und Situationskomik bringen „Lore“ und „Leo“ aber auch viel Abwechslung in den manchmal trüben Krankenhausalltag. „Es geht darum, dem Patienten zu helfen aus einer schwierigen Situation zu kommen und eben seinen Alltag und sein Denken für kurze oder längere Zeit zu verändern“, so der Ärztliche Leiter des Krankenhaus Friesach Ernst Beniksche.

Humor ermöglicht neue Blickwinkel

Der Erfolg gibt den Humormedizinern recht. Mittlerweile ist der Verein auch in anderen Kärntner Krankenhäusern aktiv. „Humor ist nicht immer lachen, Humor ist einfach eine Möglichkeit einen neuen Blickwinkel und eine neue Perspektive auf die Situation zu finden“, sagt Julia Stampfer alias „Lore“. Das gilt besonders dann, wenn man vielleicht mit dem eigenen Schicksal ein wenig hadert.

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